Jahresbericht 2022

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJP) im Zentrum für Seelische Gesundheit des Klinikums Stuttgart bietet vollstationäre, stationsäquivalente, tagesklinische und ambulante Diagnostik und Behandlung bei allen psychischen Störungen an. Das Angebot umfasst ambulante und stationäre Kriseninterventionen und Notaufnahmen, kurz- bis langdauernde therapeutische Klinikaufenthalte, Home treatment sowie ambulante Behandlungen. Die Einbeziehung der Eltern und der Familie in die Behandlung spielt bei allen Behandlungsformen eine wichtige Rolle. Der ohnehin große Bedarf an ambulanten und stationären Versorgungsplätzen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist durch die Corona-Pandemie und ihren starken Einfluss auf Kinder und Jugendliche nochmals angestiegen. Die von der baden-württembergischen Landesregierung im Rahmen der Corona Task Force beschlossene Erhöhung um 120 stationäre Behandlungsplätze in Baden-Württemberg ist deshalb ein wichtiger Schritt. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie im Klinikum Stuttgart unter neuer Leitung von Prof. Dr. Oliver Fricke, hat bereits 2022 die erste Erweiterung um 12 der neu einzurichtenden 28 stationären Behandlungsplätze vorgenommen. Weitere 16 Betten kommen 2023 hinzu. Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung des Zentrums konnten die personellen und baulichen Voraussetzungen für diese Erweiterungen innerhalb kürzester Zeit geschaffen werden, wenngleich diese Entwicklung die Dringlichkeit eines Erweiterungsbaus für die KJP am Standort Bad Cannstatt weiter erhöht. Durch die zusätzlichen Kapazitäten trägt das Klinikum Stuttgart maßgeblich dazu bei, Wartezeiten auf dringend benötigte Behandlungsplätze deutlich zu verkürzen und damit Verschlimmerung oder Chronifizierung psychischer Erkrankungen zu vermeiden. Ein Angebot, das weiter ausgebaut wird, ist die stationsäquivalente Behandlung (StäB). Hier verfügt die KJP derzeit über zehn Behandlungsplätze. StäB richtet sich an Kinder und Jugendliche, bei denen eine seelische Erkrankung vorliegt und deswegen eine stationäre Behandlung angezeigt ist. Der Fokus der Behandlung liegt im häuslichen Bereich und bezieht die Lebenswelt der Patient:innen direkt ein. Grundsätzlich eignet sich das Behandlungsangebot für sämtliche psychiatrische Krankheitsbilder, die in der Altersspanne vorliegen. Die Behandlungstermine finden überwiegend in der Familie statt, weshalb alle im Haushalt lebenden volljährigen Personen einer Behandlung der Patient:in zustimmen müssen. Die Behandlung dauert in der Regel sechs bis acht Wochen und erfolgt täglich durch ein multiprofessionelles Team unter fachärztlicher Leitung unter Beteiligung von Ärzt:innen, Psycholog:innen, Kinder- und Jugendpsychotherapeut:innen, Fachpflegekräften, Erzieher:innen, Heilpädagog:innen und Spezialtherapeut:innen. Das Zentrum Das Zentrum für Seelische Gesundheit am Klinikum Stuttgart ist eine der größten und differenziertesten psychiatrischen Abteilungen an einem Allgemeinkrankenhaus in Deutschland. Es zählt insgesamt 437 vollstationäre Betten und 120 tagesklinische Plätze sowie zwei Teams für die stationsäquivalente psychiatrische Behandlung, eine psychotherapeutische Ausbildungsambulanz und die Rehabilitationseinrichtung „Fachklinik Wendepunkt“. Die ambulante Versorgung unserer Patient:innen erfolgt in den Psychiatrischen Institutsambulanzen der Erwachsenenpsychiatrie sowie der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Suchtberatungsstelle. Im Rahmen unseres sozialpsychiatrischen Versorgungsansatzes betreibt das Zentrum für Seelische Gesundheit zudem drei Gemeindepsychiatrische Zentren mit Sozialpsychiatrischem Dienst, Gerontopsychiatrischer Beratung und Tagesstätten sowie circa 240 Plätze für besondere Wohnformen. Das Zentrum: Zahlen, Daten, Fakten: www.klinikum-stuttgart.de/zfsg Wartezeiten auf dringend benötigte Behandlungsplätze in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sollen verkürzt werden. 38 _ Zentrum für Seelische Gesundheit

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