IT Störung im Klinikum Stuttgart behoben

In den frühen Morgenstunden kam es heute (Montag, 22. Juli 2024) zu einer massiven IT-Störung im Klinikum Stuttgart. Auslöser war eine defekte IT Komponente. Am Vormittag konnten nur dringliche Notfalleingriffe vorgenommen werden. Hinweise auf einen Zusammenhang mit der großen weltweiten IT-Störung in der vergangenen Woche oder auf externe Angriffe bestehen nach allen vorliegenden Erkenntnissen derzeit nicht.

Am Montagmorgen kam es zu einer massiven Störung der IT-Infrastruktur des Klinikums Stuttgart. Spezialisten im Klinikum Stuttgart arbeiteten mit starker Unterstützung externer Experten seit den frühen Morgenstunden mit Hochdruck an der Lösung des Problems. Das geplante OP-Programm wurde zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten ausgesetzt. Auch ambulante Patienten konnten zunächst nicht planmäßig versorgt werden. Die Notaufnahme des Klinikums Stuttgart war über mehrere Stunden abgemeldet. Rettungswagen haben bevorzugt andere Krankenhäuser angefahren. Insgesamt mussten rund 200 operative Eingriffe verschoben werden. Diese werden zeitnah nachgeholt.

Das OP Programm wurde zunächst auf absolute Notfälle nicht transportfähiger Patienten reduziert. So wurde ein Patient an der Wirbelsäule operiert, bei dem eine Querschnittslähmung drohte. Teilbereiche wie die Dialyse-Einheit konnten regulär weiterlaufen, ebenso die Versorgung onkologischer Patienten mit dringendem Überwachungsbedarf.

Betroffen von der Störung war auch die Kommunikation per Telefon. Der Vorstand des Klinikums Stuttgart, Prof. Jan Steffen Jürgensen, erläutert das Vorgehen des Klinikums: „In solchen Fällen greifen Krisenpläne. Dies können die Einschränkungen nicht kompensieren, aber eine klare Priorisierung unter Wahrung der Patientensicherheit gewährleisten. Wegen des Ausfalls der Telefonie musste beispielsweise auf eine intern erprobte Kommunikation mit einigen Hundert Funkgeräten umgestellt werden. Wichtigste Leitungen sind redundant und auch analog, beispielsweise die zu den Feuerwehrleitstellen. Mit den umliegenden Häusern wurde fallspezifisch Kontakt aufgenommen, um auch die Option von Verlegungen vorzubereiten.“

Das Problem konnte im Laufe des Vormittags identifiziert werden. Es handelte sich um defekte Netzwerkkomponenten. Nach der Isolierung dieses begrenzten Bereichs konnten das System und die Patientenversorgung um die Mittagszeit wieder hochgefahren werden.. Auch Operationen fanden am Montagnachmittag wieder statt. Prof. Jürgensen: „Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen des Krisenstabs für ihr schnelles Handeln. Mein besonderer Dank geht an die Kollegen der IT für die relativ schnelle Lösung des Problems. Erste OP-Teams haben die Bereitschaft signalisiert, durch Verlängerung der OP-Saallaufzeit aufgeschobenen Eingriffe nachzuholen. Wir werden unsere Notfallpläne und Ersatzprozesse mit den Lehren aus dieser Krise weiter aktualisieren und zusätzliche Redundanzen prüfen. Unsere Patienten bitten wir für die teils erheblichen Störungen um Entschuldigung.“