Das Klinikum Stuttgart hat die ersten Schutzschilde erhalten, die ein schwäbisches Startup entwickelt hat und in Zusammenarbeit mit einem Autozulieferer produziert.
Ärztin Meike Krempel (v. r.) und Gesundheits- und Krankenpflegerin Jacqueline Maqué aus der Anästhesie freuten sich am gestrigen Donnerstag stellvertretend für ihre Kolleginnen und Kollegen über diese zusätzliche Sicherheit bei Notfällen. Beide nehmen an Rapid Response-Einsätzen im Klinikum Stuttgart teil. In kritischen Situationen sind diese Teams für die Atemwegssicherung und Beatmung von Patienten des Klinikums Stuttgart da. Bei einer Intubation der Patienten sind die Ärzte und Pflegekräfte besonders den Sekreten und Aerosolen ausgesetzt. In Italien waren fast zehn Prozent der Infizierten Beschäftigte im Gesundheitswesen, in Spanien sogar fast 15 Prozent.
Die neuen Gesichtsschilde ergänzen hier die vorhandenen Schutzmaßnahmen aus FFP-Masken und Brillen. „Hier wirken schwäbische Tüftelei und Unternehmergeist zusammen, damit das medizinische und pflegerische Personal bei Notfalleinsätzen besser gegen Covid-19 geschützt wird. Es ist eine tolle Leistung, wie hier innerhalb kurzer Zeit ein wichtiger Beitrag zum Schutz entwickelt wurde“, erklärte Prof. Dr. Jan Steffen Jürgensen, medizinischer Vorstand des Klinikums Stuttgart. „Unsere Intensivmediziner und Pflegeexperten sind begeistert.“
„Ärzte haben uns gesagt, dass es derzeit nichts zu kaufen gibt, um sich in der jetzigen Situation zu schützen. Wir haben es als unseren Auftrag angesehen, etwas zum Schutz des medizinischen Personals zu entwickeln“, sagte Sabrina Hellstern, Gründerin und Leiterin des Startups Hellstern medical GmbH mit Sitz in Wannweil. Innerhalb von einer Woche entwickelte das kleine schwäbische Unternehmen die Vollgesichtsmaske. Am Mittwoch dieser Woche startete die Produktion. Mehrere hundert Schutzschilde pro Tag können produziert werden. Auch die Stadt Stuttgart hat Interesse an den Schutzschilden für Pflegeheime und andere exponierte Tätigkeiten signalisiert.
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Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 7.000 Mitarbeiter, darunter 2.700 Pflegekräfte und mehr als 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und fast 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.
Das Klinikum Stuttgart hat in der aktuellen Pandemie frühzeitig eine Corona-Ambulanz und Fieber-Sprechstunde eingerichtet, interdisziplinär hohe Testkapazitäten geschaffen, komplette Gebäude zur Isolation und Therapie von Patienten mit Covid19 reserviert und Intensivkapazitäten massiv ausgebaut.