Das Klinikum Stuttgart wurde mit dem „Award Patientendialog 2021“ für seine vorbildliche Kommunikation mit Angehörigen von Intensivpatienten ausgezeichnet. Insbesondere während der Hochphasen der Corona-Pandemie und den eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten wurde sichergestellt, dass Angehörige regelmäßig und strukturiert über den Gesundheitszustand ihres Angehörigen informiert wurden.
Auf dem Deutschen Krankenhaustag wurde anlässlich der Fachtagung des Bundesverbandes Patientenfürsprecher in Krankenhäusern e.V. zum vierten Mal der Award Patientendialog verliehen. Unter der Kategorie „Maximalversorger“ erhielt das Klinikum Stuttgart mit seinem Konzept der Angehörigenkommunikation den ersten Platz.
„Wir haben in diesem Jahr erneut vorbildliche Preisträger gesehen: Kliniken und Krankenhäuser, die einen Dialog auf Augenhöhe mit ihren Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörigen pflegen. Damit trägt der Patientendialog aktiv dazu bei, die Situation und Rolle der Patienten im Gesundheitswesen durch Information, Mitwirkung und Mitentscheidung zu stärken und zu verbessern, “ so die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, die erneut die Schirmherrschaft für den Award Patientendialog übernommen hatte.
Das Klinikum Stuttgart verfügt über 2025 Betten, 7000 Beschäftigte und versorgt jährlich 90.000 stationäre sowie 600.000 ambulante Patienten und verantwortet pro Jahr mehr als 50.000 Operationen. Es fällt in die Kategorie „Maximalversorger“, ist das größte Krankenhaus in Baden-Württemberg und gehört in der Pandemie zu den Häusern mit der höchsten Zahl an kritisch kranken Patienten mit COVID19 in Deutschland.
Nominiert wurde die Einrichtung eines professionellen Kommunikators als Bindeglied zwischen Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, deren Angehörigen und dem Behandlungsteam. Diese Funktion wurde im 2. Quartal 2020 auf der COVID19-Intensivstation des Klinikums Stuttgart geschaffen. Besetzt wurde sie mit dem erfahrenen Kommunikationsexperten Michael Kloss, der parallel dazu in Kriseninterventionsteams tätig ist. Zentrales Anliegen dieser Einrichtung ist, die Information von und Kommunikation zwischen Patienten, deren familiärem und sozialem Umfeld sowie den Behandlungsteams zu optimieren. Täglich werden aktuelle Berichte zur Entwicklung, Hinweise zu dringlichen Besuchen oder im Extremfall auch Abschiednahmen sowie Tipps zu möglichen Hilfestellungen durch die Angehörigen bei wachen Patienten (was könnte Freude bereiten, wann passt der Besuch, was fehlt?) übermittelt.
Diese Kommunikation wurde von den Patienten und deren Umfeld enorm geschätzt und hat gleichzeitig eine große Entlastung für die klinischen Teams bedeutet, die in einer verlässlichen, regelmäßigen und vertrauensvollen Bindung zum Umfeld der Patienten unterstützt wurden. Die Funktion könnte aufgrund der extrem positiven Resonanz und Wertschätzung auch über die Pandemie hinaus verstetigt werden.
Prof. Jan Steffen Jürgensen, der die beispielhafte Einrichtung als Vorstand etabliert und nominiert hat, freut sich über die Auszeichnung: „Exzellente Behandlung ist der Kern unseres Auftrags. Aber mit den Patienten leidet auch das Umfeld. Und eine aktive soziale Unterstützung und Begleitung ist von unschätzbarem Wert für eine erfolgreiche Krankheitsbewältigung. Diese ist mit den Restriktionen und Hygienekonzepten in der Pandemie noch schwerer als sonst. Die Einrichtung eines professionellen Bindeglieds und Kommunikators zwischen Patienten, Behandlungsteams und Angehörigen hat sich enorm bewährt. Auch als Beitrag zur Entlastung der immens geforderten Intensivpflegekräfte, die Großes leisten.“
Seit Beginn der Corona-Pandemie hat Michael Kloss im Klinikum Stuttgart die Aufgabe der Angehörigenkommunikation auf den Corona-Intensivstationen übernommen, die er in engster Teamarbeit mit den Beschäftigten der Intensivstation mit Leben füllt. Kloss ist sonst als selbständiger Wirtschaftscoach und Supervisor tätig. Neben seinen kommunikativen Fähigkeiten war Michael Kloss bereits durch seine ehrenamtliche Tätigkeit beim Kriseninterventionsteam in Stuttgart für die Aufgabe der Angehörigenkommunikation prädestiniert. Kloss: „Ich wollte einfach nur in dieser schwierigen Phase helfen. Dass meine Tätigkeit so auf mich zugeschnitten sein würde, hätte ich nicht gedacht.“ Kloss nimmt an den Teambesprechungen auf der Intensivstation teil, um Informationen aus erster Hand an die Angehörigen weitergeben zu können. In täglichen Telefonaten informiert er Angehörige über den Gesundheitszustand der Patienten.
Über die Vergabe des Awards entschied auch in diesem Jahr eine hochkarätig besetzte, unabhängige Jury. Ihr gehörten u.a. Gesundheitspolitiker:innen an, aber auch der Arzt und Medizinethiker Prof. Giovanni Maio, der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Vorstand des Deutschen Krankenhausinstituts sowie die Vorstände des Bundesverbandes Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen und des Bundesverbandes Patientenfürsprecher in Krankenhäusern (BPiK) und (https://patientendialog.de/#jury).
Der Award Patientendialog wird seit 2018 vom Bundesverband Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e.V. und dem Bundesverband Patientenfürsprecher in Krankenhäusern e.V. vergeben.
Das Konzept der Angehörigenkommunikation im Klinikum Stuttgart wurde auch von zahlreichen Medien aufgegriffen, u.a.
Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 7.000 Mitarbeitende, darunter 2.700 Pflegekräfte und über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.
Stefan Möbius
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