Die ersten Impfdosen trafen planmäßig tiefgefroren am Morgen des 27.12.2020 im Klinikum Stuttgart ein und wurden in der Krankenhausapotheke aufbereitet. Um 13 Uhr wurde in Anwesenheit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Sozialminister Manfred Lucha die erste Stuttgarterin geimpft: Christine Helbig kam direkt aus dem Frühdienst auf einer der Corona-Isolationsstationen zum Impftermin. Sie arbeitet seit 2010 als Gesundheits- und Krankenpflegerin im größten Klinikum Baden-Württembergs und ist seit Monaten in vorderster Linie in der Versorgung von Patienten mit Covid19 im Einsatz.
Kretschmann rief alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich impfen zu lassen. Den Impfstoff nannte er einen Meilenstein in der Pandemiebekämpfung. In der ersten Phase soll dies nun in zehn zentralen Impfzentren in Baden-Württemberg gelingen, die ab Mitte Januar durch 49 Kreisimpfzentren verstärkt werden. Das Klinikum Stuttgart hat in der frisch renovierten Liederhalle eines der großen Zentralen Impfzentren eingerichtet. Dort können bis zu 2.500 Personen täglich geimpft werden. Zudem koordiniert das Klinikum Stuttgart fünf Mobile Impfteams. Diese Mobilen Impfteams fahren ab sofort Alten- und Pflegeheime in Stuttgart sowie den Landkreisen Esslingen und Böblingen an.
Prof. Jan Steffen Jürgensen, medizinischer Vorstand des Klinikums Stuttgart: „Wir freuen uns, dass es endlich losgeht. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in diesem Jahr Herausragendes geleistet. Die Impfungen sind ein Wendepunkt, den wir herbeisehnen. Mit dem Schutz der Schwächsten und der Pflegenden an vorderster Front können wir einen riesigen Schritt machen.“
In den vergangenen Tagen hat das Klinikum Stuttgart bereits Kontakt mit den Alten- und Pflegeheimen in den Landkreisen Böblingen, Esslingen und Stuttgart aufgenommen.
Dr. Alexandra Sußmann, Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration der Landeshauptstadt Stuttgart, begrüßte den Start: „Gerade der Schutz der Ältesten ist wichtig und macht Mut. Impfungen können in den nächsten Monaten vieles leichter machen. Es wird aber noch eine Weile dauern bis genügend Menschen geimpft sind, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Deshalb müssen wir alle weiterhin Vorsicht walten lassen: Die AHA-Regeln bleiben gültig und bedeutsam.“
Stuttgarts Krankenhausbürgermeister, Thomas Fuhrmann, ergänzt: „ Mit den Impfungen können wir jetzt effektiv vorbeugen. Der Start der Impfungen macht Hoffnung, dass wir 2021 wieder ein Stück Normalität zurückgewinnen – nicht nur in den Krankenhäusern.“ Den Beschäftigten der Krankenhäuser in Stuttgart dankte er für den enormen Einsatz und die gute Kooperation.
Die Auslieferungen des Impfstoffes werden in den nächsten Wochen noch begrenzt bleiben. Eine deutliche Verbesserung wird mit der Zulassung weiterer Vakzine erwartet, voraussichtlich noch im Januar.
Das Zentrale Impfzentrum des Klinikums Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart als größtes Krankenhaus in Baden-Württemberg betreibt sein Zentrales Impfzentrum in der benachbarten und zentral in Stuttgart gelegenen Liederhalle. Das 4.000 qm große Impfzentrum wird im Zweischichtbetrieb arbeiten und durchgehend von 7:00 Uhr bis 21:00 Uhr mit jeweils ca. 60 Fachkräften (v.a. Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte, medizinische Fachangestellte, Apothekerinnen und Apotheker und weitere Helfer) besetzt sein. Zusätzlich werden zunächst fünf mobile Impfteams vom Zentralen Impfzentrum des Klinikums Stuttgart besetzt, die in Alten- und Pflegeheimen Impfungen des Personals und der Bewohner durchführen. Zuständig ist das Klinikum Stuttgart für den Stadtkreis Stuttgart sowie die Landkreise Böblingen und Esslingen und wird ab Mitte Januar durch weitere Kreisimpfzentren verstärkt. Große Unterstützung erhält das Klinikum Stuttgart von Freiwilligen aus der Bevölkerung sowie von den Hilfsorganisationen. So stellen die Johanniter Fahrzeuge und Fahrer für die Mobilen Impfteams. Das Deutsche Rote Kreuz und die Malteser sind mit Rettungspersonal im Zentralen Impfzentrum präsent.
Impftermine
Das Klinikum Stuttgart ist auf alle Alten- und Pflegeheime in seinem Zuständigkeitsbereich aktiv zugegangen, um Termine für den Besuch der Mobilen Impfteams zu vereinbaren. Die Heime erhalten Unterstützung bei den Vorbereitungen, insbesondere der Impfaufklärung.
Termine im Zentralen Impfzentrum werden über eine zentrale bundesweite Plattform der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (https://www.impfterminservice.de/impftermine) vergeben. Auch über die Telefonnummer 116 117 können Termine vereinbart werden. Das Robert-Koch Institut hat die prioritär zu impfenden Bevölkerungsgruppen festgelegt.
Die erste Corona-Impfung in Baden-Württemberg
Die erste Impfung gegen das Corona-Virus erhielt heute die Gesundheits- und Krankenpflegerin Christine Helbig (30). Sie ist seit 2010 als Gesundheits- und Krankenpflegerin im Klinikum Stuttgart tätig und arbeitet seit einigen Monaten auf der Covid-19 Station im Klinikum Stuttgart. Sie hat also täglich Kontakt zu Covid-19 Patienten. Helbig: „Natürlich schützen und testen wir uns intensiv. Ein Restrisiko bleibt trotzdem. Die Impfung gibt mir zusätzliche Sicherheit. Noch wichtiger ist aber, dass wir damit auch andere schützen. Ich sehe täglich, wie gefährlich das Virus ist.“
Zu sehen war Frau Helbig in einem ZDF spezial Ende Oktober: https://www.zdf.de/nachrichten/zdfspezial/zdf-spezial---corona-krise---mehr-als-11000-neuinfektionen-100.html
Die Impfung erfolgte durch die Leitende Oberärztin Dr. Lisa-Marie Käser aus dem Institut für Krankenhaushygiene des Klinikums Stuttgart.
Aktuelle Lage im Klinikum Stuttgart
Die Zahl der Covid-19 Patienten ist in den vergangenen Wochen stetig gewachsen und hat Weihnachten einen neuen Höchststand erreicht. Derzeit werden im Klinikum Stuttgart rund 80 Covid-19 Patienten stationär versorgt, darunter 25 auf der Intensivstation.
Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 7.000 Mitarbeitende, darunter 2.700 Pflegekräfte und über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.
In der Pandemie nimmt das Klinikum Stuttgart eine herausgehobene Rolle ein. Die Intensivkapazität wurde stark ausgebaut, eine Notfallreservekapazität geschaffen, Testkapazitäten auf- und ausgebaut mit bisher weit über 200.000 PCR-Analysen und Antigenschnelltests. Quarantänebereiche wurden ertüchtigt, Intensivstationen hygienisch isoliert, Fieberambulanzen früh etabliert und Leistungen des Corona-Mobils und großer externer Abstrichstellen, beispielsweise auf dem Wasen, dauerhaft unterstützt.
Kontakt:
Klinikum Stuttgart, Unternehmenskommunikation,
Stefan Möbius
E-Mail: s.moebius@klinikum-stuttgart.de