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Rems-Murr-Klinikum und Klinikum Stuttgart besiegeln Kooperation ihrer Lungenzentren

Künftig arbeiten beide Lungenzentren eng zusammen und steigern so ihre interdisziplinäre Expertise in Diagnostik und Therapie / „Stärkster Verbund von Lungenzentren in der Region“

 

Winnenden/Stuttgart. Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Das gilt auch für die neue und damit bereits zweite Kooperation, die das Rems-Murr-Klinikum Winnenden und das Klinikum Stuttgart 2024 geschlossen haben. Die Lungenzentren beider Häuser arbeiten künftig eng zusammen – eine starke Nachricht vor allem für Patienten in der Region Stuttgart, die wegen Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) dringend eine sichere Behandlung auf höchstem medizinischem Niveau benötigen. Jährlich erkranken in Deutschland etwa 55.000 Menschen an Lungenkrebs, der trotz weiterer Fortschritte in der Behandlung prognostisch sehr kritisch ist.

Große Freude über diese Zusammenarbeit herrscht deshalb beim Landrat des Rems-Murr-Kreises und Aufsichtsratsvorsitzenden der Rems-Murr-Kliniken, Dr. Richard Sigel. „Das ist ein vorbildliches Bündnis, denn für mich gibt es in der Region Stuttgart keine (Landkreis-)Grenzen, wenn es für die Bürgerinnen und Bürger einen Mehrwert hat. Das ist hier der Fall, denn mit dieser Kooperation stärken wir die medizinische Versorgung und die Qualität der Gesundheitsversorgung in der gesamten Region. Die Zusammenarbeit unterstreicht einmal mehr die Leistungsfähigkeit unserer Krankenhäuser und unser Ziel, den Menschen gerade bei schwerwiegenden, belastenden Erkrankungen Spitzenmedizin mit hohem Qualitätsstandard zu bieten.“      

Stuttgarts Krankenhausbürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender des Klinikums Stuttgart, Thomas Fuhrmann, betont die Bedeutung der neu verbrieften Zusammenarbeit. „Wir stärken mit der Kooperation die Gesundheitsversorgung im Großraum Stuttgart, ohne dass zusätzliche Kapazitäten aufgebaut werden müssen. Für die beiden Häuser in kommunaler Trägerschaft ist dies ein Zugewinn an medizinischer Qualität, die mit der Ökonomie Hand in Hand geht.“

Mit den Lungenzentren in Stuttgart und Winnenden bündeln zwei leistungsstarke Partner die Expertise. „Wissenschaftliche Auswertungen zeigen sehr klar: Je häufiger eine Therapie in einem Zentrum durchgeführt wird, desto höher sind die Erfolgsaussichten. Größe eines Behandlungszentrums geht mit höherer Erfahrung einher. Und diese zahlt sich zum Wohle der Patienten durch bessere Ergebnisse aus“, berichtet Prof. Jan Steffen Jürgensen, Vorstand des Klinikums Stuttgart. „Durch die enge Kooperation in gemeinsamen Teams aus exzellenten Lungenfachärzten und Thoraxchirurgen verbessern wir die Schlagkraft gegen den Krebs.“

Der kooperative Gedanke zeichnet das Lungenzentrum Winnenden und die 25 weiteren Fachzentren der Rems-Murr-Kliniken aus. „Diese Expertise unserer Winnender Teams können wir in enger Zusammenarbeit mit den Stuttgarter Kolleginnen und Kollegen weiterentwickeln und profitieren gemeinsam von unserem intensiven Austausch“, sagt der Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken, André Mertel, der bereits die zweite Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart in diesem Jahr schließen konnte: Seit Februar 2024 werden in der neuen Angiografie-Anlage am Klinikum Winnenden Schlaganfallpatienten behandelt im Schulterschluss mit der Neuroradiologie des Klinikums Stuttgart.

„Unsere Kooperation in der Neuroradiologie ist bereits ein Meilenstein für die schnelle Versorgung komplizierter Fälle. Denn aus medizinischer Sicht setzen wir auf möglichst effiziente, minimalinvasive und schonende Prozesse und Verfahren. Das gilt für die Angiografie bei vielen Schlaganfällen. Die Diagnostik, die Roboter-assistierte Präzisionschirurgie und die Nachsorge im Lungenzentrum ist nun ein weiteres Beispiel dafür, wie wir uns perfekt zwischen verschiedenen Häusern vernetzen können zum Wohle der Patienten“, sagt Mertel. „Damit bilden wir den stärksten Verbund von Lungenzentren in der Region.“

Kooperation und Zusammenschlüsse zu größeren Kompetenzzentren sind ein sinnvolles Grundprinzip der jüngst verabschiedeten Krankenhausreform. Darin sind sich alle Beteiligten strategisch einig und freuen sich, dass die Teams beim Thema Lungenkrebs bereits operativ zueinander gefunden haben: Die ersten Operationen im Rahmen der neuen Kooperation hat Dr. Aleksandar Yankulov, Leitender Arzt der Fachklinik für Thoraxchirurgie im Rems-Murr-Klinikum Winnenden, bereits mit den thoraxchirurgischen Kollegen um Dr. Rainer Sätzler im Klinikum Stuttgart vorgenommen und dabei Karzinome mit dem DaVinci-OP-Roboter präzise und schonend zugleich entfernt. Erfahrung bringt er aus dem DaVinci-OP in Winnenden mit, wo der Roboter bereits seit 2021 im Einsatz ist – in der Urologie, in der Gynäkologie, in der Allgemein- und Viszeralchirurgie und eben in der Thoraxchirurgie. Erfahrene thoraxchirurgische Teams können mit dem DaVinci-Roboter minimalinvasiv mit kleinen und schonenden Zugängen zum Tumor vorgehen und diesen vor allem mit sehr hoher Präzision operativ entfernen.

Während die geballte chirurgische Expertise im Operationssaal physisch zusammenarbeitet, werden Vor- und Nachsorge für die Patienten möglichst wohnortnah sowohl in Winnenden als auch in Stuttgart angeboten. Der fachliche Austausch der Teams untereinander und die Nachsorge der Patienten soll durch zusätzliche enge telemedizinische Vernetzung der Partner verstärkt werden, die mit Förderung der Eva Mayr-Stihl Stiftung 2025 ausgebaut werden kann.

Bildunterschrift: Starkes Team für das Bündnis der Lungenzentren: Dr. Richard Sigel (Landrat des Rems-Murr-Kreises), Prof. Jan Steffen Jürgensen (Vorstand Klinikum Stuttgart), Prof. Martin Hetzel (Ärztlicher Direktor der Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Klinikum Stuttgart), Dr. Rainer Sätzler (Ärztlicher Direktor der Klinik für Thoraxchirurgie, Klinikum Stuttgart), Dr. Aleksandar Yankulov (Leitender Arzt Thoraxchirurgie und Leitung Lungenzentrum, Rems-Murr-Klinikum Winnenden), Dr. Sieglinde Feuerabendt (Chefärztin Pneumologie und Leitung Lungenzentrum, Rems-Murr-Klinikum Winnenden) und André Mertel (Geschäftsführer der Rems-Murr-Kliniken) vor dem Rems-Murr-Klinikum Winnenden. © RMK