Nach drei Jahren Bauzeit wurde heute der Neubau des Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl (SCC) im Klinikum Stuttgart eröffnet. Hier bündelt das Klinikum Stuttgart die Expertise für die effektive Behandlung von jährlich über 11.000 neu diagnostizierten Krebspatienten.
Iin das Gebäude mit mehr als 14.000 qm Fläche ziehen die onkologische Tagesklinik, das Lungenkrebszentrum sowie die Kliniken für Nuklearmedizin und Strahlentherapie. Die apparative Ausstattung ist exzellent und erlaubt Präzisionsdiagnostik und- therapie sowie molekulare Bildgebung. Neben leistungsstarken Geräten für Szintigrafie und PET-CT (Positronen-Emissions-Tomographie-CT) steht auch ein modernes Radionuklidlabor zur Verfügung, um maßgeschneiderte Wirkstoffe herzustellen.
Der baden-württembergische Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha lobte bei der Eröffnung den Sektor übergreifenden Ansatz mit großer Tagesklinik für die Krebsbehandlung: „Ambulante und stationäre Versorgung greifen direkt ineinander. Diesem Ansatz gehört die Zukunft. Er ist am Bedarf der Patientinnen und Patienten ausgerichtet und medizinisch sehr sinnvoll.“ Die Landesförderung von knapp 55 Millionen Euro für das Projekt und die dazu gehörenden Vorabmaßnahmen seien sehr gut angelegt, so der Minister weiter.
Der erste Spatenstich für das neue Gebäude erfolgte am 25. Januar 2021 noch in Anwesenheit der Namensgeberin Eva Mayr-Stihl. Die geplante dreijährige Bauzeit sowie die Kostenplanung von 94,3 Millionen Euro wurden eingehalten. Marya Verdel, die seit dem 1. Januar 2024 die kaufmännische Vorständin im Klinikum Stuttgart ist, sagte bei der Eröffnung: „Das Stuttgart Cancer Center ist ein Meilenstein für eine zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung im Klinikum Stuttgart. Wir können damit den erkrankten Menschen noch besser und wirkungsvoller helfen." Marya Verdel war zuvor am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) in gleicher Funktion tätig. Im Klinikum Stuttgart ist sie unter anderem für den wichtigen Bereich Bau & Engineering zuständig.
Prägend für die Krebsmedizin im Klinikum Stuttgart ist die abgestimmte Behandlung der Patienten über Fachdisziplinen und Berufsgruppen hinweg. So stimmen interdisziplinäre Teams aus Onkologen, Chirurgen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizinern, Psychologen, Physiotherapeuten, Molekulargenetikern und Patientenlotsen gemeinsam mit dem Patienten die bestmögliche, individuell zugeschnittene Therapie ab. Speziell weitergebildete Fachpflegekräfte ermöglichen zudem die optimale Betreuung, sowohl bei den stationären als auch den ambulanten Behandlungen.
Der medizinische Vorstand des Klinikums Stuttgart, Prof. Jan Steffen Jürgensen, dankte dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart für die große Unterstützung. Er erläutert: „So können wir Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen an einem Ort zusammenbringen, damit gemeinsam die für den Patienten beste Behandlung ermöglicht wird. Die Therapie komplexer Krebserkrankungen führt in großen, zertifizierten, interdisziplinären Zentren wie dem Klinikum Stuttgart nachweislich zu deutlich besseren Ergebnissen – zum Wohle der Patienten“. Er ergänzt: „Die Eva Mayr-Stihl Stiftung fördert das Klinikum Stuttgart sehr großzügig und verlässlich in der Onkologie. Dieses enorme gesellschaftliche Engagement möchten wir würdigen, weshalb das das neue Gebäude den Namen der Stifterin trägt.“ Allein für das Jahr 2024 hat die Eva Mayr-Stihl Stiftung dem Klinikum eine Förderung in Höhe von 7 Millionen Euro zugesagt. Seit Beginn der Kooperation hat die Eva Mayr-Stihl Stiftung das Klinikum Stuttgart bereits mit über 30 Millionen Euro gefördert.
Bei der Eröffnung äußerte sich der Vorstand der Eva Mayr-Stihl Stiftung, Robert Mayr: „Das Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl lag meiner Frau sehr am Herzen. Ich freue mich, dass es mit dem neuen Gebäude einen sehr sichtbaren Platz finden wird, an dem die umfassenden Angebote zur Krebstherapie an einem Ort erreichbar sind.“
Als Generalübernehmer verantwortlich für den Bau war die traditionsreiche Gustav Epple Bauunternehmung aus Stuttgart, die für das Klinikum Stuttgart bereits das „Zentrum für Seelische Gesundheit“ in Bad Cannstatt und die „Strahlenklinik“ an der Kriegsbergstraße in Stuttgart gebaut hat. Die Sweco GmbH hat in der Rolle des Generalplaners die schwierige Aufgabe gemeistert, in der beengten Grundstückssituation die zur Verfügung stehende Fläche optimal zu nutzen und alle benötigten Funktionen in der Planung zu berücksichtigen.
Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 9.000 Mitarbeitende, darunter 3.000 Pflegekräfte und über 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Weit über 3.000 Geburten und mehr als 50.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut. Ende 2023 hat das Klinikum Stuttgart mit der Übernahme ausgewiesener Lungenfachkliniken, thoraxchirurgischer Teams und der benachbarten Herzchirurgie seine Rolle als Haus der Maximalversorgung ausgebaut. Das Katharinenhospital wird derzeit für über 800 Mio. € neu gebaut und schafft modernste Infrastrukturen für die Patientenversorgung. Mit der Einweihung des neuen Tumorzentrums auf 14.000 qm am 30. Januar 2024 wird die nächste Etappe erreicht.