Die Zahl der COVID19-Fälle in der Landeshauptstadt Stuttgart und den Stuttgarter Krankenhäusern steigt deutlich. Die Ausbreitung wird von den Gesundheitsämtern als diffus bewertet und Übertragungswege sind in vielen Fällen nicht nachvollziehbar. Zum Schutz der oft besonders vulnerablen Patienten, die überwiegend wegen anderer schwerer Krankheiten stationär behandelt werden, und zur Vermeidung kritischer Ausfälle des ohnehin belasteten Klinikpersonals haben die Stuttgarter Krankenhäuser im engen Austausch erneut deutliche Verschärfungen der Besuchsregeln erlassen. Ähnliche Einschränkungen galten bereits von Mitte März bis Mai und wurden mit rückläufigen Fallzahlen zügig gelockert.
Die verschärften Besuchsbeschränkungen gelten ab Montag, dem 2. November 2020, im Klinikum Stuttgart, im Robert-Bosch-Krankenhaus, im Marienhospital, im Diakonie-Klinikum, im Karl-Olga-Krankenhaus, der Sana Herzchirurgie, der Sana Klinik Bethesda und dem Krankenhaus vom Roten Kreuz.
Besuche von Patienten sind nur noch unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Wenige Ausnahmen gelten vor allem für Begleitpersonen kleiner Kinder, Angehörige von Sterbenden oder gesetzliche Betreuer, sofern diese keine Symptome aufweisen und keine Risikokontakte hatten. Zur Vermeidung sozialer Härten, z.B. bei Dementen oder Hochbetagten, sind in Einzelfällen Ausnahmen möglich, die nach den Hygienekonzepten der Häuser mit Temperaturkontrollen, Ausschluss von Risikokonstellationen oder auch vorheriger Abstrich-Testung entschieden werden. In den meisten Kliniken wurden bereits erste Reduktionen aufschiebbarer Operationen und ambulanter Termine nötig.
Gerade vor der absehbar kritischen Belastung für die Beschäftigten in den Kliniken ist dieser Schritt wichtig zum Schutz des Personals. Gleichzeitig müssen die Krankenhäuser weiterhin hygienisch sehr sichere Orte bleiben, die niemand aus Angst vor COVID-19 meidet, der ernsthaft behandlungsbedürftig ist. Größere Härtefälle können durch bessere Testmöglichkeiten verhindert werden, was gegenüber der Situation im März einen wichtigen Fortschritt darstellt.
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Annette Seifert
Klinikum Stuttgart
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