Mütter, die ihre Kinder stillen, schenken ihnen einen optimalen Start ins Leben. Besonders deutlich profitieren Frühgeborene und kranke Neugeborene von der Muttermilch mit ihren wertvollen Immunstoffen. Wenn die Milch der eigenen Mutter nicht ausreicht, kann Spenderinnenmilch aus einer Frauenmilchbank eine wichtige Alternative sein. „Deshalb freue ich mich sehr, dass wir jetzt gemeinsam mit dem Förderkreis Neonatologie für das frühgeborene und kranke neugeborene Kind e.V die offizielle Einweihung der Frauenmilchbank am Olgahospital feiern“, sagt Prof. Neysan Rafat, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neonatologie des Klinikums Stuttgart.
Die Klinik für Neonatologie und neonatologische Intensivmedizin und die Frauenklinik sind die Kernkliniken des Perinatalzentrums (PNZ) Stuttgart am Klinikum Stuttgart, eines der leistungsstärksten und größten PNZs in Deutschland. Auf drei Stationen werden jährlich rund 1.200 Frühgeborene und kranke Neugeborene behandelt. Die Gründung der Frauenmilchbank geht auf die Initiative des Förderkreises Neonatologie und seiner Ersten Vorsitzenden, Verena Schüßler, zurück. „Nach der Frühgeburt meiner Tochter hatte ich glücklicherweise viel Milch. Gerne hätte ich andere Müttern, die selbst um jeden Tropfen kämpften, und ihren Babys etwas von meiner Milch abgegeben. Doch es gab keine passende Einrichtung dafür im Klinikum. Das wollte ich ändern und bin auf die Suche nach Fördermöglichkeiten gegangen.“
Über einen Zeitraum von fast drei Jahren akquirierte Verena Schüßler mit dem Förderkreis Neonatologie die nötigen Gelder. Mit der Förderung der Ferry Porsche Stiftung wurde ein Raum im Olgahospital des Klinikums in Nähe der Neonatologie umgebaut und die Erstausstattung an Geräten finanziert. Die Herzenssache, die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank, übernimmt für drei Jahre die Finanzierung einer Stillberaterin. „Im Namen unserer Mütter und Kinder danke ich Ihnen ganz herzliche für Ihr großes Engagement“, so Prof. Neysan Rafat.
Das Klinikum setzt nicht nur wo immer möglich auf Mutter- und Frauenmilch, sondern nimmt auch an der NEO-Milk – Studie teil. Ziel der Studie ist es, die Ernährung Frühgeborener und kranker Neugeborener weiter zu optimieren. „Die gezielte Unterstützung der Mütter in Bezug auf die Milchbildung und das Stillen ist wichtige Basis für das Gedeihen und Wachsen unserer Kleinsten“, sagt Inge Kauer, eine der zwei Stillberaterinnen der Klinik für Neonatologie. Fließt die Muttermilch erst einmal, steht teilweise für einen gewissen Zeitraum mehr Muttermilch zur Verfügung als das eigene Kind braucht. „Diese Milch können wir in unserer Frauenmilchbank für andere Frühgeborene, deren Mütter noch nicht in der Milchbildung sind, nach strengen Auswahlkriterien und festgelegtem Ablauf aufbereiten“, informiert Dr Zoubida El Hafid, die als Oberärztin der Klinik für Neonatologie die medizinische Leitung der Frauenmilchbank innehat und lokale Koordinatorin der NEO-Milk-Studie für den Standort Stuttgart ist.
Der Vorsitzendes des Förderkreises, Verena Schüßler, freut sich sehr, dass die Frauenmilchbank nun auch offiziell eingeweiht ist: „Sie stellt ein wichtiges Element in der Versorgung von Frühgeborenen auf dem höchstmöglichen Level dar.“
Weitere Infos zur neonatologischen Klinik und dem Perinatalzentrum:
https://www.klinikum-stuttgart.de/kliniken-institute-zentren/paediatrie-4-neonatologie-und-neonatologische-intensivmedizin/paediatrie-4-neonatologie-und-neonatologische-intensivmedizin
https://www.klinikum-stuttgart.de/kliniken-institute-zentren/perinatalzentrum/startseite
Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 8.000 Mitarbeiter, darunter 2.800 Pflegekräfte und 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und fast 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.000 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.
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