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Vorbeugen ist besser als heilen - Klinikum Stuttgart impft Beschäftigte der Landeshauptstadt

Christoph Wilhelm Hufeland war Arzt und Politiker (1762-1836). Er war Leibarzt des Königs Friedrich Wilhelm III. Goethe und Schiller gehörten zu seinen Patienten. Mit seinen Gedanken zur vorbeugenden Gesundheitspflege erlangte er Berühmtheit. Sein Motto „Vorbeugen ist besser als heilen“ konnte er auch mit der erfolgreichen Schutzimpfung während der Pockenepidemie umsetzen.

Im Rathaus der Landeshauptstadt startet heute eine Kooperation von Politik und Medizin, die Hufelands Beifall gefunden hätte:

Beschäftigte der Landeshauptstadt Stuttgart können sich im Rathaus von einem Team des Klinikums Stuttgart gegen Grippe impfen lassen. In Räumen des Rathauses bieten mehrere Teams des Klinikums Stuttgart die Impfung an. Mit digitaler Terminvergabe soll trotz enger Taktung in den nächsten Tagen eine Impfung ohne Wartezeiten möglich sein. Innerhalb weniger Tage haben fast 1000 Beschäftigte einen Termin gebucht. Von der Polizei über die Feuerwehr, von den Beschäftigten der Ämter bis zur Politik – das Angebot soll möglichst viele erreichen.

Der Erste Bürgermeister der Stadt Stuttgart, Dr. Fabian Mayer, ruft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Stuttgart zur Impfung auf: „Die Grippe-Impfung schützt nicht nur Geimpfte, sondern auch das persönliche Umfeld und letztlich die gesamte Stadtgesellschaft.“ Er bedankte sich beim Team des Klinikums Stuttgart: „Stadt und Klinikum arbeiten wie gewohnt eng zusammen. Wir wollten mit diesem Angebot die gesunde Entscheidung zur einfachen Entscheidung machen – das gelingt mit der bequemen Buchung und Impfung vor Ort“. Über die sehr gute Resonanz zeigte er sich erfreut.

Das Klinikum Stuttgart, das für eigene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls 2000 Impftermine anbietet, hat die Initiative aus dem Rathaus gern unterstützt. Prof. Dr. Jan Steffen Jürgensen, der medizinische Vorstand im Klinikum Stuttgart, betont: „Influenza ist eine ernsthafte Erkrankung. Das möchte man nicht haben. Damit möchte man auch niemanden anstecken. Das Letzte, was wir jetzt brauchen können, ist ein Zusammentreffen von Corona und Influenza.“ Die Appelle von medizinischen Fachgesellschaften, Robert-Koch-Institut und Gesundheitspolitik, mit einer möglichst hohen Impfquote gemeinsam einen Schutz von Patienten, Beschäftigten im Gesundheitswesen und besonders vulnerablen Gruppen zu erreichen, unterstützt er nachdrücklich.

Die letzte Grippesaison 2019/2020 verlief nach Angaben des Robert-Koch-Instituts moderat. Die Zahl der Arztbesuche wegen entsprechender Symptome lag bei 4,2 Millionen. Die Zahl der nachweislich an Influenza Verstorbenen unterschritt die Zahl der Toten der Vorjahre aber deutlich. Dies wird auf die in der Covid-Pandemie erlassenen Maßnahmen zurückgeführt, die auch zur Eindämmung der Grippewelle beitrugen.

Für das Gesundheitswesen und die Krankenhäuser bedeutet die Erkältungssaison immer eine besondere Beanspruchung. Mit dem drohenden Zusammentreffen von Covid und Influenza gilt das umso mehr. Dieses Double Trouble-Szenarie gilt es nun zu vermeiden. Das Klinikum Stuttgart, in dem jährlich ca. 700.000 Patienten versorgt werden, hat Isolationsmöglichkeiten und Testkapazitäten in den Notaufnahmen aufgerüstet. Bisher wurden ca. 100.000 PCR-Tests auf Covid durchgeführt. Seit der letzten Woche werden in hoher Zahl zusätzlich Antigen-Schnelltests eingesetzt, die binnen 15 Minuten Ergebnisse zeigen. Vor Start der Influenza Saison werden zusätzlich sogenannte Multiplex-Testungen etabliert, mit denen im Klinikum Stuttgart zeitgleich auf das Vorhandensein verschiedener Erreger von Atemwegserkrankungen getestet werden kann.

Klinikum Stuttgart
Das Klinikum Stuttgart umfasst das Katharinenhospital, das Krankenhaus Bad Cannstatt und Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital. 7.000 Mitarbeiter, darunter 2.700 Pflegekräfte und 1.000 Ärztinnen und Ärzte, versorgen jährlich rund 90.000 Patienten stationär und mehr als 600.000 ambulant, einschließlich 100.000 Notfällen. Über 3.600 Geburten und mehr als 53.000 Operationen werden jedes Jahr im Klinikum Stuttgart betreut.