Operation und Intensivstation
Am nächsten Tag, meinem OP-Tag, wurde ich gleich früh morgens im Bett von der Station in die OP-Schleuse gefahren. Eine Anästhesieschwester nahm mich dort in Empfang. Aus dem Bett musste ich direkt auf den OP-Tisch umsteigen und war damit in der "sterilen Welt" des Operationstraktes. Mit dem Tisch schob mich die Schwester in einen Raum vor dem eigentlichen Operationssaal, wo ich für die Operation vorbereitet wurde. Das heißt, den OP-Saal habe ich gar nicht mehr bewusst erlebt, weil schon in diesem Vorraum die Anästhesie eingeleitet wurde.
Natürlich habe ich auch von der Operation nichts mitbekommen. Der Anästhesiearzt hatte mir aber schon bei der Vorbereitung erzählt, dass ich während des Eingriffs durch das Herzchirurgen-Team ständig von erfahrenen Anästhesisten und Kardiotechnikern überwacht werde.
Nach der Operation brachten mich der Narkosearzt und eine Pflegefachkraft auf die Intensivstation Auch davon habe ich nichts mitbekommen, weil ich zu diesem Zeitpunkt immer noch tief geschlafen habe und so auch keinerlei Schmerzen hatte. Außerdem war ich auf der Intensivstation mit umfangreichen Überwachungsgeräten verbunden, die eine lückenlose Überwachung der Kreislaufsituation ermöglichen. Da mich die Anästhesisten zudem immer noch im tiefen Schlaf ließen, wurde meine Atmung für einige Zeit noch von einer Beatmungsmaschine übernommen.
Ganz langsam bin ich dann schließlich aufgewacht, wobei immer ein Arzt oder eine Schwester in der Nähe waren, die mich regelmäßig oder bei Bedarf mit Schmerzmedikamenten versorgten, so dass ich tatsächlich fast keine Schmerzen hatte.
Zwischendurch, nachdem die Beatmungsschläuche entfernt waren, kam die Krankengymnastin an mein Bett und machte mit mir die Atemübungen, die wir einen Tag zuvor geübt hatten. Aber die Operation hatte mich doch ganz schön angestrengt, so dass ich meist geschlafen habe und kaum etwas von den Geräuschen um mich herum und dem Piepen der Überwachungsgeräte mitbekommen habe. Und ich war auch ganz froh, dass an diesem Tag noch niemand kam, um mich zu besuchen. Aber natürlich hat die Familie angerufen und sich beim Pflegepersonal erkundigt, wie es mir ging. "Operation gut überstanden", lautete die beruhigende Auskunft. Am nächsten Tag sollten sie mich besuchen - dann wahrscheinlich schon auf der Wachstation.