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Minimalinvasive Chirurgie

Die neuen, für die Patienten schonenderen Operationen – die sogenannten minimalinvasiven Verfahren oder auch „Schlüssellochchirurgie“ - sind aber keineswegs eine Modeerscheinung, sondern eine Entwicklung, die herzchirurgische Eingriffe beispielsweise auch bei älteren Patienten ermöglicht und die Qualität verbessert.

Vor allem Herzklappen werden zunehmend mit dem schonenderen minimalinvasiven Verfahren in der Herzchirurgie Stuttgart operiert - mit sehr guten Ergebnissen.

Vor allem bei Operationen an der Mitralklappe, die den linken Vorhof von der linken Herzkammer trennt, setzen wir auf den minimalinvasiven Zugang. Durch einen nur circa fünf Zentimeter langen Schnitt unterhalb der rechten Brust erreicht der Operateur mit speziellen Operationsinstrumenten die defekte Herzklappe. Die Operationsverfahren werden deshalb als „Schlüssellochchirurgie“ bezeichnet. Meist wird durch einen weiteren kleinen Hautschnitt zusätzlich eine Minikamera an das Operationsfeld herangeführt.

Die minimalinvasiven Operationsverfahren bieten grundsätzlich die gleichen Möglichkeiten zur Rekonstruktion oder auch zum Klappenersatz wie der konventionelle Zugang, sie sind auch genauso sicher.

Auch bei den minimalinvasiven Herzklappenoperationen muss das Herz stillgelegt werden. Das Blut wird dann von der Herz-Lungen-Maschine durch den Körper gepumpt. Der Anschluss erfolgt jedoch nicht direkt am Herzen, sondern in der Leiste. Der Blutfluss wird dadurch während der Operation umgekehrt.

Bei vielen Patienten, die ausschließlich an einem Defekt der Mitralklappe leiden, ist die minimalinvasive Operation in der Herzchirurgie Stuttgart inzwischen ein Standardverfahren. Wann immer möglich, stellen wir dabei den physiologischen Zustand und damit die natürliche Funktion einer defekten Herzklappe durch eine rekonstruktive Operation wieder her. Eine gut reparierte Mitralklappe ist heute eine Reparatur, die das ganze Leben hält.

Weit häufiger als die Mitralklappe ist mit rund 60 Prozent der Klappenoperationen jedoch die Aortenklappe defekt. Bei etwa 20 Prozent der Patienten mit einem Aortenklappendefekt ist aufgrund ihres Alters oder Begleiterkrankungen das Risiko einer offenchirurgischen Operation mit Herz-Lungen-Maschine zu groß. Diesen Patienten kann eine sichere Alternative für eine neue Aortenklappe geboten werden, bei welcher Herzchirurgen und Kardiologen Hand in Hand arbeiten – die sogenannte endoskopisch kathetergestützte Herzklappen-Implantation. Zwei Möglichkeiten haben sich etabliert: Einerseits kann die neue Herzklappe mit einem Katheter über einen Zugang in der Leiste durch die Beinarterie bis zum schlagenden Herzen vorgeschoben und dort unter Röntgenkontrolle in der optimale Position verankert werden. Eine Eröffnung des Brustkorbs ist dabei nicht mehr erforderlich. Bei der zweiten Variante wird die Herzklappe über einen kleinen Schnitt im Brustkorb und die linke Herzspitze in Position gebracht.

Auch bei Bypass-Operationen neue Wege direkt ins Herz

Auch in der Bypass-Chirurgie, die mit über 50 Prozent der Eingriffe häufigste herzchirurgische Operation, legen wir wann immer möglich den Schwerpunkt auf schonendere Operationsverfahren. Patienten mit verschlossenen Herzkranzgefäßen können wir in bestimmten Fällen gemeinsam mit den Kardiologen im Rahmen eines Hybrid-Eingriffes behandeln. Mit einem minimalinvasiven Zugang versorgt der Herzchirurg dabei die Vorderwand des Herzens mit einem oder mehreren Bypässen, während der Kardiologe weitere verschlossene Gefäße mit dem Katheter aufweitet und mit einer Gefäßprothese, einem Stent, wieder durchgängig macht.

Bei jüngeren Patienten mit umfangreichen Verschlüssen der Herzkranzgefäße werden jedoch nach wie vor alle Gefäße mit Bypässen versorgt und so die Blutversorgung des Herzmuskels wiederhergestellt.

Die wichtigsten Vorteile der Methode

Da für die minimalinvasive Operation das Brustbein nicht durchtrennt und der Brustkorb nicht komplett geöffnet werden muss, sind die Patienten nach dem Eingriff schneller wieder mobil und haben auch weniger Schmerzen. Zudem ist natürlich auch das kosmetische Ergebnis hervorragend, weil nach dem Eingriff nur eine vergleichsweise kleine Narbe zurückbleibt.