Das Atemzentrum
Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer schlafbezogenen Atmungsstörung eine nächtliche Überdrucktherapie benötigen, werden in dem im Pneumologisch-Neurologischen Zentrum räumlich integrierten Atemzentrum mit dem Therapiegerät vertraut gemacht und auf das Therapiegerät individuell eingestellt. Im Atemzentrum arbeiten unsere Schlafmediziner eng mit Spezialisten auf dem Gebiet der Medizintechnik der Firma AeroVita unter einem Dach zusammen.
Manchmal kann es bei der nächtlichen Therapie anfänglich zu geringen Beschwerden kommen. Die meisten Beschwerden beziehen sich hier auf einen schlechten Sitz und eine mangelhafte Anpassung der Atemmaske sowie auf die Trockenheit der Luftwege. Bei Beachtung der im Folgenden empfohlenen Maßnahmen lassen sich die Probleme in aller Regel lösen.
Treten Probleme beim Ausatmen auf, weil der Druck der zugeführten Luft für den Patienten zu hoch ist, kann möglicherweise ein BiPAP-Gerät Abhilfe schaffen. Diese Geräte erfassen die Vorgänge des Ein- und Ausatmens und können mit verschieden Drücken entsprechend reagieren. Auf diese Weise lässt sich der jeweils gewünschte Druck variieren, wobei beim Ausatmen in der Regel ein niedrigerer Druck eingestellt wird.
BiPAP-Geräte eigenen sich somit für Patienten, für die der Druck anderer Geräte zu stark oder das Ausatmen gegen den Druck zu anstrengend ist. Das Ausatmen wird bei einem niedrigeren Druck zudem als natürlicher empfunden, insbesondere wenn beim Einatmen ein recht hoher Druck benötigt wird. BiPAP-Geräte sind in der Regel größer, schwerer und teurer als CPAP-Geräte.
Falls Sie auf ein BiPAP-Gerät umsteigen wollen, muss zuvor eine weitere Untersuchung zur Überwachung Ihres Schlafes in einem Schlafmedizinischen Zentrum erfolgen, um die richtigen Drucke zu ermitteln und festzulegen.
Die regelmäßige Reinigung ist eine wichtige Voraussetzung für den einwandfreien Betrieb von cPAP- und Beatmungsgeräten. Die Methode zur Reinigung von Masken und Schläuchen sowie der Filterwechsel hängen vom jeweiligen Gerätetyp ab. Bei der Wartung und Pflege Ihres Gerätes sollten Sie sich stets genau an die Gebrauchsanleitung halten. Ein unsachgemäßer Umgang mit Masken, Schläuchen, Filtern und Apparaturen kann zu Entzündungen und Verstopfungen der Nase führen.
Die meisten cPAP- und Beatmungsgeräte sind heutzutage mit Transformatoren ausgestattet, die ein Umschalten der Wechselspannung von 110V und 220V erlauben. Die neueren Modelle sind leicht und kompakt und lassen sich somit leicht transportieren. In der Regel werden die Geräte heute mit einer Tasche ausgeliefert, in dem auch das nötige Zubehör untergebracht werden kann. Gegebenenfalls kann diese Ausstattung auch beim Hersteller gesondert bestellt werden. Da sich die Geräte mit Batterien betreiben lassen, können sie auch beim Campen problemlos eingesetzt werden.
cPAP- und Beatmungsgeräte nehmen keinen Schaden durch Röntgenstrahlen, wenn sie am Flughafen durchleuchtet werden. Der behandelnde Arzt kann Ihnen eine schriftliche Bestätigung über Art und Zweck des Gerätes ausstellen, um Missverständnissen bei Zoll- und Grenzkontrollen vorzubeugen.
Extreme Höhenlagen können allerdings Betrieb und Funktion von Beatmungsgeräten beeinträchtigen. Daher sollten Sie sich vor Reisen in Gebiete, die extrem hoch oder tief liegen, bei Ihrem Arzt erkundigen, ob Probleme hinsichtlich der Betriebstüchtigkeit zu erwarten sind.
Beim Transport durch den Schlauch kühlt die zugeführte Luft ab. Um den Wärmeverlust so gering wie möglich zu halten, sollte der Schlauch unter dem Bett oder der Bettdecke verlaufen.
Manche Patienten haben Schwierigkeiten, wenn sie nachts die Zahnprothese ablegen, weil dadurch gerade im oberen Zahnbereich die Atemmaske nicht fest sitzt und undichte Stellen entstehen. In diesem Fall sollten sie den oberen Teil der Zahnprothese beim Schlafen tragen. Gegebenenfalls sollte man auf eine Nasenmaske oder ein Modell, das ohne Abdeckung direkt in die Nasenlöcher Luft zuführt, umsteigen.
Bei Erkältungen ist die Benutzung von Atemmasken für manche Patienten sehr problematisch. In diesen Fällen können abschwellende Mittel und Nasensprays sowie feuchtere Luft, die sich mit einem Luftbefeuchter beeinflussen lässt, Erleichterung verschaffen. Holen Sie den Rat Ihres Hausarztes ein, wenn Sie bei einer Erkältung mit dem Gerät nicht schlafen können. Wenn Sie Schmerzen in der Nase oder in den Ohren verspüren, könnte dies auch ein Hinweis auf Entzündungen sein. In diesem Fall sollten Sie Ihren Hausarzt aufsuchen.
Manche Patienten entwickeln Klaustrophobie oder bekommen Atembeschwerden und Erstickungsanfälle, wenn sie zum ersten mal eine cPAP-Maske tragen. Besprechen Sie Probleme dieser Art mit Ihrem Hausarzt oder dem behandelnden Schlafmediziner.
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, sich an den Umgang mit der Maske zu gewöhnen, sollten Sie sie tagsüber im Wachzustand tragen, um die Hemmschwelle allmählich abzubauen. Benutzen Sie das Gerät tagsüber z. B. beim Fernsehen oder Lesen. Tragen Sie die Atemmaske zu Beginn des Gewöhnungsverfahrens nur für einige Minuten und steigern Sie allmählich die Zeitdauer.
Manche Patienten neigen am Anfang dazu, stark zu hyperventilieren, um gegen den Druck anzukämpfen. Üben Sie das Atmen mit der Maske so lange regelmäßig, bis Sie sie schließlich ohne Beschwerden tragen können.
Falls Sie Masken, die die Nase ganz abdecken, nicht vertragen, sollten Sie auf ein anderes Modell umsteigen, das ohne Abdeckung direkt in die Nasenlöcher Luft zuführt.
Falls Ihnen ein zu hoher Luftdruck Probleme beim Atmen und Einschlafen bereitet, bieten sich verschiedene Lösungsmöglichkeiten an. Sie können beispielsweise die Zeitdauer für den automatischen Modus zur Regulierung des Luftdrucks erhöhen oder auf ein BiPAP-Gerät bzw. ein selbstregulierendes Therapiegerät umsteigen.
Falls alle Versuche scheitern, sollten Sie eine Entspannungstechnik erlernen. Dabei können Sie autodidaktisch vorgehen, indem Sie sich ein Lehrbuch oder Lehrkassetten besorgen, oder aber das vielfältige Angebot von Kursen zum Erlernen von Entspannungstechniken nutzen.
Im übrigen empfinden viele Patienten die Therapie anfangs als unbequem. Da sie die effektivste Behandlungsmethode gegen Schlafapnoe darstellt, sollten Sie sie auf keinen Fall voreilig abbrechen.