Unser Leistungsspektrum im Überblick

Folgende Störungsbilder bilden die Schwerpunkte der logopädischen Arbeit am Katharinenhospital:

  • Funktionelle Dysphonien (z.B. aufgrund von Fehl- oder Überbelastung der Stimme)
  • Organische Dysphonien (z.B. Stimmlippenlähmungen und Zustand nach Kehlkopfoperationen)
  • Dysodien (Störungen der Singstimme)
  • Laryngektomie (Kehlkopfentfernung)
  • Beratung von Patienten und Angehörigen vor Laryngektomie
  • Aufgrund neurologischer Erkrankungen
  • Bei strukturellen Veränderungen (z.B. nach einer Operation im Mund-Rachen-Kehlkopfbereich)
  • Aufgrund psychogener Erkrankungen
  • Interdisziplinäre Schlucksprechstunde mit instrumenteller Schluckuntersuchung (Anmeldung in der Dysphagie-Sprechstunde über die Ambulanz der HNO-Klinik )
  • Aphasien (hirnorganisch bedingte Sprachstörungen z.B. nach Schlaganfall und Schädelhirntrauma)
  • Dysarthrien (Neurologisch bedingte Sprechstörungen)
    inkl. LSVT bei M. Parkinson
  • Sprechapraxien (Störungen des Sprechablaufs)
  • Störungen des Redeflusses (z.B. Stottern und Poltern)
  • Dyslalien (in Verbindung mit Fehlbiss und Zungenfehlfunktion / myofunktionelle Störungen)
  • Organisch bedingte Artikulationsstörungen (z.B. nach Operationen im Mundraum)
  • Logopädische Diagnostik und Beratung vor Cochlea-Implantat-Versorgung
  • Hör- und Sprachtraining nach Cochlea-Implantat-Versorgung
  • Im Rahmen der CI-Einstellungen: logopädische Beratung und Verlaufsbegleitung

Weitere Informationen: CI-Zentrum der HNO-Klinik.

Interdisziplinäre Beratung u. Betreuung/Begleitung stationärer palliativer Patienten und Patientinnen

Weitere Informationen

Die logopädische Behandlung von Stimmstörungen wird im Katharinenhospital in Einzeltherapie angeboten.

Das Ziel der Therapie ist die Rückgewinnung eines weitgehend ökonomischen und funktionsgerechten Stimmgebrauchs – der Patient bzw. die Patientin lernt, ungünstige Sprech- oder Gesangsmuster zu erkennen und durch funktional adäquate zu ersetzen. Die Gesamtdauer der Therapie hängt dabei von Art und Ausprägung der Stimmstörung, aber auch von der Motivation und der Mitarbeit des Patienten bzw. der Patientin ab.

Unser Therapieangebot basiert auf einem ganzheitliche Konzept, das Stimmgebung, Resonanz, Wahrnehmungsfähigkeit, Atmung, Tonus und Haltung beeinflusst. Der Einsatz der Singstimme hat sich auch bei Nichtsängern als hervorragendes therapeutisches Mittel erwiesen.

Wann liegt eine Stimmstörung vor?

Stimmstörungen können organisch, funktionell, psychisch oder hormonell bedingt sein. Sie äußern sich hauptsächlich in:

  • Klangveränderungen (belegte Stimme, Heiserkeit, Tonlosigkeit, Resonanzveränderung)
  • vorzeitiger Stimmermüdung
  • Verlust der Stimmstärke
  • zu hoher oder zu tiefer Sprechstimmlage
  • Einschränkung oder Verlust der Singstimme.

Begleiterscheinungen können dabei sein:

  • Kratzen oder Brennen im Halsbereich
  • häufiges Räuspern oder Husten
  • Kloß- oder Engegefühl im Halsbereich
  • Schmerzen im Kehlkopfbereich
  • Druck- oder Engegefühl im Brustraum
  • gestörter Atemablauf
  • angestrengte Stimmgebung

Grundsätzlich sollte jede Heiserkeit, die länger als zwei Wochen besteht, Anlass zu einem Besuch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt sein. So kann mit Hilfe spezieller Untersuchungen des Kehlkopfes festgestellt werden, ob eine Stimmstörung vorliegt.

Eine Laryngektomie ist die totale Entfernung des Kehlkopfes, beispielsweise aufgrund bösartiger Tumoren. Folge dieser Operation ist der Verlust der Stimmgebung und der Schutzfunktion für die Atemwege.

Die Logopäden im Katharinenhospital begleiten laryngektomierte Patienten während des Klinikaufenthalts vor und nach der Operation, in der Zeit der Bestrahlung, während der Anschlussheilbehandlung in Rehabilitationskliniken sowie bei der anschließenden ambulanten Behandlung.

Die logopädische Behandlung findet dabei in Einzelsitzungen statt. Nach ausreichender Wundheilung  findet die Therapie während der Akutphase in der Klinik sowie während der Anschlussheilbehandlung möglichst täglich, mindestens aber zwei bis drei Mal wöchentlich statt. Während der Bestrahlung sowie in der Zeit der ambulanten Versorgung ist die Therapiefrequenz niedriger.

Die Therapieschwerpunkte richten sich nach der Art des operativen Eingriffs und den Schwierigkeiten des Patienten bzw. der Patientin. Ziel der logopädischen Behandlung ist die stimmliche Rehabilitation, also die bestmögliche Wiederherstellung der Kommunikationsfähigkeit des Patienten.

 

Als Dysphagie bezeichnet man Schluckstörungen, also eine Störung der Aufnahme, der Zerkleinerung oder des Transportes von Nahrung und Flüssigkeiten während der verschiedenen Phasen des Schluckens.

Die logopädische Behandlung von Patienten und Patientinnen mit Dysphagie findet im Katharinenhospital individuell in Einzelsitzungen statt. Primäres Therapieziel ist es, dem Patienten bzw. der Patientin eine orale Ernährung zu ermöglichen, die neben der Nahrungsaufnahme eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr gewährleistet. Weitere Zielsetzungen betreffen die Verbesserung und Kompensation gestörter Funktionen, sowie ein individuell zufriedenstellender Umgang des Patienten bzw. der Patientin mit seiner Situation.

Neben Therapieverfahren, die eine Wiederherstellung der normalen Schluckfunktion durch Stimulation und Bewegungsübungen anstreben, gibt es kompensatorische Therapieverfahren (z.B. Haltungsänderungen, das Erlernen bestimmter Schluckmanöver) oder diätetische Maßnahmen (z.B. das Andicken von Flüssigkeiten). Spezielle Hilfsmittel können die Nahrungsaufnahme erleichtern. Daneben ist die Beratung der Patienten und Patientinnen und ihrer Angehörigen ein wichtiger Teil der logopädischen Therapie.

Ein Cochlea-Implantat (CI) ist eine Innenohrprothese für hochgradig schwerhörige und gehörlose Kinder oder Erwachsene, denen herkömmliche Hörgeräte wenig oder gar keinen Nutzen mehr bringen.

CIs wandeln Schall in elektrische Impulse um, durch die der Hörnerv in der Hörschnecke stimuliert wird. So können Sprache und Töne wieder wahrgenommen werden.

Der Höreindruck nach einer CI-Versorgung unterscheidet sich deutlich vom Hören mit einem Hörgerät oder dem Höreindruck eines Guthörenden. Das CI erzeugt neue, bisher nicht gekannte oder schon lange nicht mehr gehörte Hörwahrnehmungen, die verarbeitet und richtig zugeordnet werden müssen. Hören lernen mit einem CI ist also ein kognitiver Vorgang, der sich durch intensives Training verbessern lässt.

Die logopädische Behandlung von CI-versorgten Patienten und Patientinnen findet deshalb in Einzelsitzungen statt. Sie beginnt nach der Erstanpassung des CI, Dauer und Häufigkeit hängen von der Situation des Patienten ab.

Dabei unterschieden sich insbesondere die Therapieansätze für Kindern und Erwachsenen grundlegend. Während bei den erwachsenen Patienten und Patientinnen vorrangig darum geht, ein bestmögliches Hören und Verstehen von Sprache in Abhängigkeit von den präoperativen Fähigkeiten zu erreichen, steht bei Kindern der Spracherwerb im Vordergrund. 

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