Harnblasenkarzinom
Beim Blasenkarzinom erfolgt die Diagnostik und Therapie nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und Leitlinien. Neben fluoreszenzgestützten Verfahren zur Diagnostik werden zur Resektion neben den klassischen monopolaren auch bipolare Instrumente eingesetzt, dies ermöglicht die blutungsarme Entfernung auch größerer Tumoren selbst bei Patienten mit Schrittmacher oder Defibrillator ohne Beeinträchtigung der Funktion.
Sollte der Blasenkrebs endoskopisch nicht mehr beherrschbar sein, ist eine komplette Entfernung der Harnblase notwendig. Die notwendige Urinableitung erfolgt in den meisten Fällen über eine Neoblase, die aus Darm gebildet wird. Ist die Entfernung der Harnröhre notwendig, besteht die Möglichkeit, ein Reservoir aus Dick- und Dünndarm zu bilden (MAINZ Pouch). Dieses wird an den Nabel angeschlossen und mittels Katheter entleert. Sollte ein Harnreservoir nicht möglich sein, erfolgt die Urinableitung direkt über eine Verbindung des Harnleiters zur Haut oder zwischengeschaltet über ein Stück Darm, in das die Harnleiter münden (Ileum Conduit).
Fortgeschrittene Erkrankungen an einem Harnblasenkarzinom werden in unserem uroonkologischen Tumorboard besprochen. In enger Zusammenarbeit mit unseren Kollegen der Onkologie, der Strahlentherapie und der Radiologie werden neue Befunde besprochen und ein leitliniengerechtes Behandlungskonzept interdisziplinär erstellt. So werden interdisziplinär alle operativen, medikamentösen oder radioonkologischen Therapiemöglichkeiten angeboten. Sowohl das gesamte Spektrum der modernen medikamentösen Tumortherapie, dazu zählen auch die neuesten Formen der Immuntherapie als auch die Möglichkeit einer neoadjuvanten Bestrahlung oder der Bestrahlung von Metastasen zählen zu den angebotenen Leistungen.