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Eigenherstellung von Arzneimitteln

Die Eigenproduktion von Arzneimitteln ist ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich der Apotheke. Im galenischen Labor werden zum Beispiel spezielle Salbenzubereitungen für die Hautklinik am Krankenhaus Bad Cannstatt hergestellt.

Die Salben sind konservierungsmittelfrei, dadurch von eingeschränkter Haltbarkeit und industriell nicht herstellbar. Selbst produziert werden zudem Medikamente, die in patientenindividueller Dosierung benötigt werden. Die eine Gruppe dieser Medikamente, die Zytostatika, findet in der Krebstherapie ihre Anwendung. Für die Herstellung dieser Mittel hat der Gesetzgeber strenge Vorschriften erlassen – die Qualität der Arzneimittel sowie die Sicherheit der Mitarbeiter betreffend. Die 2008 in Betrieb genommenen neuen Reinräume erfüllen diese Vorschriften.

"Rein" geht es in der Sterilabteilung der Apotheke zu. Hier werden Mischinfusionen zur TPN (total parenteral nutrition) für die Pädiatrie hergestellt. Täglich verlassen bis zu 30 patientenindividuelle Zubereitungen den Sterilraum, freitags ist es die dreifache Menge, da dann für das Wochenende vorproduziert wird.

Zu einer hochqualifizierten Herstellung von Arzneimitteln gehört auch eine Qualitätskontrolle, die sicherstellt, dass die Patienten nur mit einwandfreien Arzneimitteln behandelt werden. Hierzu verfügt die Apotheke über ein Untersuchungslabor, mit dem ein Großteil der erforderlichen Analytik selbst durchgeführt werden kann.

Zentrale Zytostatika-Zubereitung

Über 40.000 patientenindividuell dosierte Zubereitungen werden jährlich hergestellt. Hierzu sind hochspezialisierte Pharmazeutisch-Technische Assistentinnen und Assistenten in den Reinräumen tätig und müssen sowohl die Anforderungen des aseptischen Arbeitens wie auch speziell die des Mitarbeiterschutzes berücksichtigen. Dies gebietet die hohe Toxizität der Produkte, durch die bei Fehldosierungen dem Patienten Schaden droht und bei fehlerhaftem Umgang Gefahr für die Mitarbeiter besteht.

Für ambulante Patienten des Klinikums stellt die Apotheke nicht nur die Versorgung mit diesen Arzneimitteln zur unmittelbaren Anwendung in der Ambulanz sicher, sondern rechnet diese Produkte auch mit der Krankenkasse der Patienten ab.

Eigenherstellung unsteriler Arzneimittel (Galenik)

  • Herstellung von festen, halbfesten und flüssigen Zubereitungen routinemäßig in Chargen bis 100 abgabefertige Packungen
  • Salben, Cremes, Lotionen und Lösungen insbesondere für die Hautklinik
  • Kapseln und Tropfen insbesondere für die Kinderklinik
  • Individualrezepturen
  • Pufferlösungen und Färbereagenzien für die Labore des Klinikums

Eigenherstellung von sterilen Arzneimitteln

  • Individuelle aseptische Zubereitungen von Lösungen zur parenteralen Ernährung (TPN) für die Neonatologie, Kinderintensivstation und Pädiatrische Onkologie
  • Herstellung von Infusions- und Injektionslösungen für die Pädiatrie
  • Portionierung von Fertigarzneimitteln zur parenteralen Anwendung in patientenbezogene Dosierungen
  • Ophthalmika
  • Spüllösung für die plastische Chirurgie
  • Standardkonzentrate zur internen Weiterverarbeitung
  • Zubereitung von Studienmedikation