Ärztliche Weiterbildung
Ausbildungscurriculum für die Weiterbildung zum Internisten am Zentrum für Innere Medizin (ZIM), Klinikum Stuttgart, Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie, Hepatologie und Infektiologie, Standort Katharinenhospital
Die Klinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie, Hepatologie und Infektiologie verfügt zusammen mit den anderen Kliniken des Zentrums für Innere Medizin am Katharinenhospital über die Weiterbildungsbefugnis
- für den Facharzt für Innere Medizin (60 Monate, volle Weiterbildungsbefugnis)
- für die Schwerpunktsbezeichung Gastroenterologie (36 Monate, volle Weiterbildungsbefugnis)
- für die Schwerpunktbezeichnung Pneumologie (24 Monate) (in Kooperation mit der Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin im Klinikum Stuttgart)
- für die ärztliche Zusatzbezeichnung Infektiologie (12 Monate, volle Weiterbildungsbefugnis)
Die Ausbildung findet in Zusammenarbeit mit der Klinik für Nephrologie, der Klinik für Onkologie, der Klinik für Pneumologie und der Klinik für Herz- und Gefäßkrankheiten am Katharinenhospital statt. Inhaltlich orientiert sie sich an der Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Baden-Württemberg in der Fassung vom 1.4.2011. Die Klinik veranstaltet regelmäßig interne und externe Fortbildungsveranstaltungen, so zum Beispiel jährliche Seminare zur Gastroskopie, Koloskopie, Endosonographie, Hygiene in der Endoskopie sowie Infektiologie für Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet.
In der ersten Weiterbildungsstufe stehen Stationsarbeit und Funktion und damit verbundene Weiterbildungen im Vordergrund. Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten diesbezüglich sind:
- Stationsführung:
- Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapie von Krankheiten aus dem gesamten Spektrum der Inneren Medizin, insbesondere auch der gastroenterologischen, pulmonologischen, infektiologischen und endokrinologischen Bereiche
- Umgang mit Patienten und deren Angehörigen
- Kenntnisse in der Pharmokologie: Indikation, Nebenwirkung, Dosierung
- Infusions-, Transfusions- und Blutersatztherapie, Transfusionsgesetz
- Enterale und parenterale Ernährung
- Indikation zur operativen Therapie, Dialysetherapie, Intensivüberwachung
- Indikation zur Röntgendiagnostik
- Stationsbegleitende Bewertung von EKG
- Sachgerechte Probeentnahme von Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen für das Labor
- Laborinterpretation
- Diagnostische und therapeutische Punktion von Organen und Körperhöhlen
- Umgang mit ärztlichen und nichtärztlichen Mitarbeitern
- Kooperationsarbeit mit niedergelassenen Zuweisern, Mitbehandlern, Konsiliarärzten, Sozialarbeitern
- Führung der Krankenakte und Schreiben von Arztbriefe
- Teilnahme am internistischen Bereitschaftsdienst
Die Ausbildung findet unter enger Supervision der zuständigen Stationsoberärzte sowie des Chefarztes statt.
In der zweiten Weiterbildungsstufe werden folgende Kenntnisse aufgebaut:
- Intensivierung der Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapie der internistischen Krankheitsbilder
- Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten der Sonographie des Abdomens, der Schilddrüse sowie der Duplexsonographie der Gefäße (Rotation in die Zentrale Sonographie)
- Erstellen internistischer Fachgutachten
- Rotation innerhalb der Klinik für Allgemeine Innere Medizin
- Einsatz in der Endoskopie, Mitwirkung bei Ösophago-Gastro-Duodenoskopie, Koloskopie, Bronchoskopie, ERCP und EUS
- Teilnahme am internistischen Bereitschaftsdienst
Rotation in die anderen Kliniken des ZIM am Katharinenhospital
Rotation auf die internistische Intensivstation
- Rückrotation in die Klinik für Allgemeine Innere Medizin
- Intensivierung der Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapie internistischer Krankheitsbilder
Während des gesamten Ausbildungszeitraumes finden fest implementierte interne und externe Fortbildungen bzw. Befunddemonstrationen und interdisziplinäre Fallbesprechungen in der Abteilung statt.
- Demonstration und Besprechung radiologischer Befunde (täglich)
- Interne Fortbildung 2 x pro Woche, Montags und Donnerstags
- Interdisziplinäre Tumorkonferenz 1 x pro Woche, Mittwochs
- Monatliche endoskopische und sonographische Fortbildung (Endo-Club)
- klinisch-pathologische Konferenz
- regelmäßige externe Fortbildungsveranstaltungen (z.B. Stuttgarter Ärzteabend, SAGE, OSP)
- Kurse für Gastroskopie, Koloskopie, Sonographie, Endosonographie
Stellenbeschreibung "Funktionsassistent" im ZIM am KH
Inhalte der Ausbildung:
Der Funktionsassistent soll in folgenden Bereichen ausgebildet werden:
Sonographie des Abdomens und der Schilddrüse, Duplexuntersuchung von Gefäßen; Echokardiographie („Fast-Track-Echo“); EKG, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Lungenfunktion.
Folgende Aufteilung wird festgelegt:
- Montag: Zentrale Sonographie ganztägig; Ausbilder AIM
- Dienstag: Zentrale Sonographie ganztägig; Ausbilder AIM
- Mittwoch: Zentrale Sonographie vormittags; Ausbilder Onkologie; nachmittags Supervision durch Onkologie auf Abruf; Möglichkeit zur Mitarbeit im Hämotologielabor (verantwortlich: Onkologie). Möglichkeit zur Hospitation im Kard.-MR (verantwortlich: Kardiologie)
- Donnerstag: Vormittags Sonographie der Nephrologie, Ausbilder Nephro, Nachmittags Echo; Ausbilder Kard.
- Freitag: Ganztägig EKG, Ausbilder Kard.
Die Sonographieausbildung (Abdomen, Schilddrüse, Doppler der peripheren Gefäße) erfolgt durch AIM, Onkologie und Nephrologie. Die Ausbildung in Echo-, EKG-, LuFu- und Doppleruntersuchung der herznahen und peripheren Gefäße durch die HGK. Vor Einsatz in der Sonographie sollen die entsprechenden Assistenten regelhaft einen Sonographie-Grundkurs nach KBV-Richtlinien absolviert haben bzw. entsprechende Grundkenntnisse aus auswärtigen Ausbildungsabschnitten besitzen.
Organisation
Die Funktionsarztstelle verbleibt organisatorisch in der AIM. Die Besetzung der Stelle wird dergestalt gehandhabt, dass alle in der AIM arbeitenden bzw. in die AIM rotierenden Assistenten auf dieser Stelle eingesetzt werden. Als Zeitrahmen werden 6-8 Wochen angesetzt, um allen in der Weiterbildung befindlichen Assistenten im Rahmen der fünfjährigen Weiterbildung eine Besetzung dieser Stelle zu ermöglichen. In dieser Zeit sollte möglichst kein Urlaub genommen werden.
Auszug aus der Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Baden-Württemberg mit Fassung vom 1.4.2011
13.1 Facharzt / Fachärztin für Innere Medizin (Internist / Internistin)
Weiterbildungsziel:
Ziel der Weiterbildung ist die Erlangung der Facharztkompetenz Innere Medizin nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeiten und Weiterbildungsinhalte einschließlich der Inhalte der Basisweiterbildung.
Weiterbildungszeit:
60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 1, davon:
- 36 Monate in der stationären Basisweiterbildung im Gebiet Innere Medizin
- 24 Monate stationäre Weiterbildung in Innerer Medizin
oder in den Facharztkompetenzen 13.1 bis 13.9 in mindestens 2 verschiedenen Facharztkompetenzen, davon: - 6 Monate internistische Intensivmedizin, die auch während der Basisweiterbildung abgeleistet werden können.
Werden im Gebiet Innere Medizin 2 Facharztkompetenzen erworben, so beträgt die gesamte Weiterbildungszeit mindestens 8 Jahre.
Weiterbildungsinhalt:
Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in:
- den Inhalten der Basisweiterbildung
- der Vorbeugung, Erkennung, Beratung und Behandlung bei auftretenden Gesundheitsstörungen und Erkrankungen der inneren Organe
- der Erkennung und konservativen Behandlung der Gefäßkrankheiten einschließlich Arterien, Kapillaren, Venen und Lymphgefäße und deren Rehabilitation
- der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Stoffwechselleiden einschließlich des metabolischen Syndroms und anderer Diabetes-assoziierter Erkrankungen
- der Erkennung und Behandlung der Krankheiten der Verdauungsorgane einschließlich deren Infektion, z.B. Virushepatitis, bakterielle Infektion des Intestinaltraktes
- der Erkennung und Behandlung maligner und nicht maligner Erkrankungen des Blutes, der blutbildenden Organe und des lymphatischen Systems
- der Erkennung und Behandlung von soliden Tumoren
- der Erkennung sowie konservativen Behandlung von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Herzens, des Kreislaufs, der herznahen Gefäße, des Perikards
- der Erkennung und konservativen Behandlung der akuten und chronischen Nieren- und renalen Hochdruckerkrankungen sowie deren Folgeerkrankungen
- der Erkennung und Behandlung der Erkrankungen der Lunge, der Atemwege, des Mediastinums, der Pleura einschließlich schlafbezogener Atemstörungen sowie der extrapulmonalen Manifestation pulmonaler Erkrankungen
- der Erkennung und konservativen Behandlung der rheumatischen Erkrankungen einschließlich der entzündlich-rheumatischen Systemerkrankungen wie Kollagenosen, der Vaskulitiden, der entzündlichen Muskelerkrankungen und Osteopathien
- der interdisziplinären Zusammenarbeit insbesondere bei multimorbiden Patienten mit inneren Erkrankungen der interdisziplinären Indikationsstellung zu chirurgischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Maßnahmen den gebietsbezogenen Infektionskrankheiten einschließlich der Tuberkulose
- der gebietsbezogenen Ernährungsberatung und Diätetik einschließlich enteraler und parenteraler Ernährung
- der Symptomatologie und funktionellen Bedeutung von Altersveränderungen sowie Erkrankungen und Behinderungen des höheren Lebensalters und deren Therapie
- den geriatrisch diagnostischen Verfahren zur Erfassung organbezogener und übergreifender motorischer, emotioneller und kognitiver Funktionseinschränkungen
- der Behandlung schwerstkranker und sterbender Patienten einschließlich palliativmedizinischer Maßnahmen
- der intensivmedizinischen Basisversorgung
Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren:
- Echokardiographien sowie Doppler-/Duplex-Untersuchungen des Herzens und der herznahem Gefäße
- Ösophago-Gastro-Duodenoskopien einschließlich interventioneller Notfallmaßnahmen und perkutaner endoskopischer Gastrostomie (PEG)
untere Intestinoskopien einschließlich endoskopischer Blutstillung, davon
Proktoskopien - Therapie vital bedrohlicher Zustände, Aufrechterhaltung und Wiederherstellung bedrohter Vitalfunktionen mit den Methoden der Notfall- und Intensivmedizin einschließlich Intubation, Beatmungsbehandlung sowie Entwöhnung von der Beatmung
einschließlich nichtinvasiver Beatmungstechniken, hämodynamisches Monitoring, Schockbehandlung, Schaffung zentraler Zugänge, Defibrillation, Schrittmacherbehandlung - selbständige Durchführung von Punktionen, z.B. an Blase, Pleura, Bauchhöhle, Liquorraum, Leber, Knochenmark einschließlich Knochenstanzen
- Mitwirkung bei Bronchoskopien einschließlich broncho-alveolärer Lavage