Ross-Operation

Die Herzklappenoperation nach Ross wird von Herzchirurgen als einer der "elegantesten" Eingriffe zum Herzklappenersatz angesehen. Die Chirurgen der Herzchirurgie Stuttgart haben seit vielen Jahren Erfahrungen mit dieser Operationsmethode, bei der eine defekte Aortenklappe durch die eigene Pulmonalklappe des Patienten ersetzt wird.

Ein wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist die erwartete Haltbarkeit der neuen Aortenklappe für eine möglichst unbegrenzte Zeitdauer. Außerdem ist eine Behandlung mit Medikamenten, die die Gerinnungsneigung des Blutes senken, nicht erforderlich. Das Ergebnis kommt einer gesunden Herzklappe am nächsten und bedeutet somit die natürlichste Behandlung der Klappenerkrankung. Damit resultiert eine geringere Belastung des Herzmuskels, dieser kann sich schneller von den Folgen der Klappenerkrankung erholen; auch besteht ein geringeres Risiko einer späteren Infektion. Der Klappenersatz aus körpereigenem lebendigem Gewebe kann weiterhin wachsen, was die Ross-Operation vor allem auch für Kinder und noch nicht ausgewachsene Jugendliche zu einer sehr guten Alternative macht.

Die für den Aortenklappenersatz verwendete Klappe der Lungenschlagader wird durch eine menschliche Spenderklappe, einen Homograft, ersetzt. Damit erfolgt bei dieser Operationstechnik der Ersatz einer Herzklappe mit körperfremdem Gewebe auf der rechten Seite des Herzens im Niederdrucksystem. Die mechanische Belastung der Spenderklappe ist somit deutlich reduziert und ein potentieller Klappenwechsel technisch einfacher durchführbar.

Allerdings setzt die Ross-Operation ein hohes Maß an Koordination und ein ausgezeichnetes Team voraus. Erfahrung ist zunächst für die Voruntersuchungen nötig. Denn einerseits muss anhand der echokardiographischen Untersuchung beurteilt werden, ob sich die eigene Pulmonalklappe des Patienten als Ersatz für die defekte Aortenklappe eignet. Andererseits muss vorab die Größe der Lungenschlagader-Klappe bestimmt werden, damit eine passende Spenderherzklappe bereitgestellt werden kann. Auch die Operation selbst erfordert einen höheren Aufwand. Während die Operationszeit für den Einsatz einer künstlichen Herzklappe zwischen 1,5 und 2,5 Stunden liegt, operieren die Herzchirurgen bei der Ross-Operation rund vier Stunden.

In erster Linie sind es sportlich aktive jüngere Patienten bis 60 Jahren, die von der optimalen Hämodynamik der Ross-Operation und der fehlenden Notwendigkeit zu einer Antikoagulation profitieren.