Indikationsstellung und Diagnostik
Die Indikation (Notwendigkeit) zu einer Operation wird im Sinne einer Nutzen/Risiko-Analyse gestellt. An Hand der Art und der Lokalisation der Erkrankung (z.B. schnell wachsender Tumor im Stirnhirn, dünne Wandstelle der linken mittleren Hirnarterie, Blutschwamm im Hirnstamm) kann der Neurochirurg Möglichkeiten und Nutzen, aber auch das Risiko einer Operation abschätzen.
Risiken der Behandlung ergeben sich aber insbesondere auch durch das umliegende Gewebe (spezielle Hirnzentren, Nerven, Gefäße oder Knochen). Nur in Zusammenschau dieser Faktoren, lässt sich das individuelle Risiko für den Patienten realitätsnah vorhersagen. Richtungsweisend für das operative Vorgehen ist daher neben der exakten Erfassung der Beschwerden und des neurologischen Zustandes des Patienten eine hochdifferenzierte neuroradiologische Diagnostik (CT, MRT, Angiographie etc.). Diese kann zusätzlich zur computergestützten Operationssimulation (siehe "Individuelle Operationsplanung") dienlich sein. Nur wenn das so abgeschätzte Risiko der Operation geringer ist als der zu erwartende Nutzen, kann die Indikationsstellung erfolgen.