Pädiatrie 4 – Neonatologie und neonatologische Intensivmedizin
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Versorgung von zu früh geborenen Kindern

Dank neuer Möglichkeiten in der Geburtshilfe und Neonatologie konnte die Lebensqualität auch von extrem unreifen Frühgeborenen deutlich verbessert werden. So ist die Häufigkeit von Komplikationen weiter rückläufig. Gleichzeitig hat sich die Langzeitprognose für frühgeborene Kinder sehr positiv entwickelt.

Die medizintechnischen Möglichkeiten werden heute nur so lange wie tatsächlich notwendig eingesetzt. Das gilt zum Beispiel bei der Prävention von chronischen Lungenerkrankungen bei Neu- und Frühgeborenen. Probleme entstehen hier vor allem infolge der Unreife der Lunge, aber auch durch die Dauer der künstlichen Beatmung. Um Beatmungsschäden zu minimieren, setzen wir im Perinatalzentrum Stuttgart mit dem so genannten CPAP (continuous positive airway pressure) auf eine Methode, die in den vergangenen Jahren wieder eine Renaissance erfahren hat.

Beim CPAP wird das Baby mit einem kontinuierlichen Luftstrom in Nase und Rachen versorgt. So wird eine Intubation und künstliche Beatmung bei sehr kleinen Frühgeborenen so kurz wie möglich gehalten und schnell zu einer sanften Atemunterstützung übergegangen. Das Kind atmet dabei selbst, ein Luftwiderstand beim Ausatmen verhindert ein „Zusammenfallen“ der Lunge und verbessert die Sauerstoffaufnahme. Auf diese Weise werden die Reifungs- und Heilungsprozesse in der Lunge unterstützt.

Muttermilch auch für Frühgeborene optimal

Zudem fördert die Klinik die Muttermilchernährung von Früh- und Neugeborenen. Denn die Muttermilch ist das allerbeste auch für die frühgeborenen Kinder. Sie enthält wichtige Abwehr- und Nährstoffe. 

Dem Team der neonatologischen Stationen ist die umfassende Betreuung der Kinder besonders wichtig. Die Kinder brauchen eine sehr individuelle Behandlung, vor allem weil Früh- und Neugeborene sich nicht erklären können. Das neonatologische Behandlungsteam hat dafür langjährige Erfahrung in der Kinästhetik. Eltern werden in alle Entscheidungen einbezogen und umfassend informiert. Sie werden zudem angehalten, verschiedene Pflegeaktivitäten zu übernehmen. So haben Eltern eine aktive Rolle und müssen nicht hilflos abwarten, was mit ihrem Kind passiert.