Spunggelenk und Fuß
Die Fraktur des Sprunggelenks zählt zu den häufigsten Brüchen. Oft handelt es sich um eine Sportverletzung, etwa durch Umknicken auf unebenem Untergrund. Aber auch übergewichtige Menschen sind nicht selten betroffen. Da sich die Verletzungsmuster immer wiederholen, wurden sie inzwischen klassifiziert, woraus sich auch die Behandlungsstrategie ableitet.
Der Bruch eines Mittelfußknochens oder einer Zehe wird in aller Regel durch einen direkten Schlag oder Stoß auf den Knochen ausgelöst. Auch hier ist nicht in jedem Fall eine Operation erforderlich.
Neben dem Knochenbruch können bei diesen Verletzungen auch die sehr festen Bindegewebsverbindungen zwischen den Knochen des Sprunggelenks, die sogenannten Syndesmosen betroffen sein. Die Einteilung der Sprunggelenksverletzungen erfolgt nach der Hohe des Bruchs am Wadenbein und danach, ob die Syndesmosen betroffen sind, in drei Kategorien nach Weber:
- Weber A: Außenknöchelfraktur unterhalb der Syndesmose (Syndesmose immer intakt)
- Weber B: Außenknöchelfraktur auf Höhe der Syndesmose (Syndesmose möglicherweise verletzt)
- Weber C: Außenknöchelfraktur oberhalb der Syndesmose (Syndesmose immer verletzt)
Entsprechend fällt die Therapieentscheidung. Ein Weber A-Bruch ohne Knochenverschiebung und ein Weber B-Bruch ohne Knochenverschiebung und ohne Verletzung der Syndesmose wird konservativ, ohne Operation mit einem abnehmbaren Gehgips-Verband über etwa sechs Wochen behandelt.
Alle übrigen Weber-Klassifikationen bedürfen einer Operation. Dabei wird die Bruchstelle – nachdem möglicherweise verschobene Knochen gerichtet sind – mit Schrauben und Platten möglichst bald nach dem Unfall fixiert. Anschließend wird der Fuß im Gips für sechs Wochen ruhig gestellt. Der Patient kann mit Gehstützen gehen. Nach etwa einen Jahr kann das eingesetzte Metall wieder entfernt werden.
Der Bruch eines Mittelfußknochens wird in aller Regel durch einen direkten Schlag oder Stoß auf den Knochen ausgelöst. Meist ist von einem Bruch der fünfte, am Außenrand des Fußes liegende Mittelfußknochen betroffen. Für die Fixierung der Bruchstelle werden feine Schrauben, Drähte oder Platten verwendet. Meist ist nur ein kleiner Eingriff dafür nötig. Anschließend ist der Fuß, stabilisiert in einer Orthese, für sechs Wochen zu schonen. Der Patient kann mit Gehstützen gehen.
Auch die meisten Zehenbrüche entstehen durch einen direkten Schlag oder Stoß auf den Knochen. Die betroffene Zehe zeigt eine deutliche Schwellung und schmerzt stark. Eine Operation ist meist nicht erforderlich. Die gebrochene Zehe wird mit einem Tapeverband stabilisiert, meist unter Eibeziehung der Nachbarzehe. Nur wenn durch den Bruch eine Fehlstellung der Zehe zu erwarten ist, muss der Bruch operiert werden.