Interdisziplinäre gefäßchirurgische und nephrologische Abteilung (IGUNA)
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Interdisziplinäre Versorgungskonzepte

Bislang gibt es kaum adäquate Versorgungskonzepte um multimorbide Patienten akut und elektiv interdisziplinär zu behandeln. Daher wurde eine interdisziplinäre gefäßchirurgische und nephrologische Abteilung (IGUNA) geschaffen, in der Nephrologen und Gefäßchirurgen Hand in Hand arbeiten. Daraus resultieren eine gesteigerte Behandlungsqualität sowie eine kürzere stationäre Verweildauer. Die IGUNA hat eigene Patientenzimmer.

Shunt-Anlagen sind für Dialysepatienten essentiell. Seit 2017 bietet das Team der IGUNA eine minimal-invasive AV-Shunt-Anlage unter der Haut an. Selbst bei schweren anatomischen Verhältnissen gelingt hier die AV-Shunt-Anlage am Unterarm. Dialysepatienten profitieren von der engen Zusammenarbeit von Gefäßchirurgen und Nephrologen.

Unsere Klinik hat als eine der ersten Kliniken in Deutschland die Zulassung zur Anwendung dieser neuartigen Behandlungsmethode eines therapieresistenten Bluthochdrucks. Hier wird an einer der beiden Halsschlagadern (Carotis) operativ eine sehr kleine Elektrode angeheftet. Diese Elektrode ist durch ein Kabel mit einem kleinen Generator verbunden, der zwischen Brustmuskulatur und Schlüsselbein seitlich eingesetzt wird – ähnlich einem Herzschrittmacher. Dieser Generator gibt Impulse an die Halsschlagader ab. Dort sitzen empfindliche Nervenstrukturen, die den Blutdruck beeinflussen und durch diese der Blutdruck sofort gesenkt werden kann. Stärke und Frequenz der Impulse kann von außen gesteuert werden und werden vom Träger der Barorezeptor-Stimulation nicht bemerkt. Die Barorezeptor-Stimulation erfolgt im Klinikum Stuttgart interdisziplinär. Die Klinik für Nieren-, Hochdruck- und Autoimmunerkrankungen (Prof. Dr. Schwenger), die Klinik für Gefäßchirurgie, Endovaskuläre Chirurgie und Transplantationschirurgie (Prof. Dr. Geisbüsch) sowie die Klink für Interventionelle und Diagnostische Radiologie (Prof. Dr. Richter) kooperieren dabei mit niedergelassenen Nephrologen und Hypertonie-Spezialisten.

In Studien konnten signifikant anhaltende Blutdrucksenkungen erzielt werden. Indikationsstellung und Nachsorge erfolgen durch den Nephrologen, die Intervention durch den Gefäßchirurgen. Postoperativ wird der Patient gemeinsam von Gefäßchirurgen und Nephrologen in der IGUNA behandelt.

Insbesondere nierenkranke Patienten benötigen während ihres stationären Aufenthalts spezielle Kost. Zusammen mit Ärzten, Pflegekräften und Diätberatern bieten wir den Patienten eine individuelle ernährungstherapeutische Beratung bei allen Erkrankungen.