Dialyse in unserem Nierenzentrum
In unserem Dialysezentrum werden die Hämodialyse und die Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse) als Nierenersatzverfahren für Erwachsene angeboten. Beide Verfahren werden sowohl stationär als auch ambulant durchgeführt.
Hämodialyse
Menschen mit einer hochgradig eingeschränkten Nierenfunktion sind häufig auf ein Nierenersatzverfahren (Blutwäsche) wie die Hämodialyse angewiesen. Um eine ausreichende Entgiftungsleistung zu gewährleisten muss die Hämodialyse meist mindestens 3 mal pro Woche für 4-6h durchgeführt werden.
Die Einleitung der Dialyse ist für Patienten anfangs häufig belastend und mit einer Lebensumstellung verbunden. Hier stehen Ihnen sowohl unsere Ärzte und unser speziell ausgebildetes Dialysepflegepersonal, sowie unser Personal des Sozialdienstes unterstützend zur Seite.
Das Klinikum Stuttgart verfügt außerdem über ein umfassendes Therapieangebot mit Ergo- und Physiotherapie, sowie eine auf Dialysepatienten abgestimmte Ernährungsberatung. Patiententerminals mit unterschiedlichen Beschäftigungsmöglichkeiten und ein umfassendes Speiseangebot stehen bereit.
Als nephrologische Schwerpunktklinik und Maximalversorger halten wir für Notfälle eine Rufbereitschaft 24 Stunden täglich an 7 Tagen die Woche vor und ebenso für infektiöse Patienten adäquate Isolationsmöglichkeiten.
Wir verfügen über insgesamt 33 Behandlungsplätze, sowie eine Früh- und Spätdialyse von Montag bis Samstag. Jedes Jahr führen wir so über 10.000 Dialysebehandlungen durch.
Die stationären Dialysebehandlungen erfolgen zum Teil auf einer unserer Intensivstationen und werden auch als kontinuierliche Verfahren angeboten. Zusätzlich haben wir große Expertise in weiteren extrakorporalen Verfahren wie der Plasmapherese und Immunadsorption. In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie können so auch ausgewählte neuroimmunologische Erkrankungen behandelt werden.
Bei Anlage von Vorhofkathetern und Dialyse-Shunts sowie bei Dialysezugangsproblemen bestehen enge Kooperation mit der Klinik für Gefäßchirurgie, Endovaskuläre Chirurgie und Transplantationschirurgie sowie für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Durch die enge Anbindung an das Transplantationszentrum können dialysepflichtige Patienten auch hinsichtlich einer Nierentransplantation beraten werden.
Durch unser Transplantationszentrum können dialysepflichtige Patienten auch hinsichtlich einer Nierentransplantation beraten, aufgeklärt und vorbereitet werden.
Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse)
Unsere Bauchfell-Abteilung als klinisch starker Bereich unserer zertifizierten nephrologischen Schwerpunktklinik beruht auf einer langjährigen Erfahrung in der Bauchfelldialyse. Die Bauchfelldialyse ist auch einer der klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkte des Ärztlichen Direktors der Klinik, Prof. Schwenger. Zahlreiche Publikationen sind hieraus hervorgegangen. Prof. Schwenger ist zudem Sprecher der Kommission Peritonealdialyse und Heimdialyse der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie.
Wir im Klinikum Stuttgart bieten alle Formen der konventionellen und maschinell-assistierten (Cycler basierten) Peritonealdialyseverfahren an. Mit großem Engagement, hoher klinischer Expertise und Freude betreuen wir unsere ambulanten und stationären Patienten, die sich für die PD als Heimdialyseverfahren entschieden haben.
Dank der langen Erfahrung in der Peritonealdialyse sind wir als überregionales Schwerpunktzentrum für PD-Katheterimplantationen und Training, aber auch für komplexe Indikationen, z.B. insbesondere Menschen mit sog. kardiorenalen Syndrom (gleichzeitiges Vorliegen einer Herz- und Nierenerkrankung), bekannt.
Regelmäßig werden zudem Schulungen für Patienten, Angehörige, Pflegepersonal und Ärzte durchgeführt.
Die enge Kooperation und ein intensiver Austausch mit den Zuweisern, Pflege und Ärzten ist uns zudem sehr wichtig.
Für unsere Bauchfelldialyse-Patienten halten wir geschultes Personal und eine PD-Rufbereitschaft. Anmeldungen bitte über die PD-Ambulanz: 0711 278-35340 oder 0711 278-54712, E-Mail: capd@klinikum-stuttgart.de
Umgang mit Dialysezugängen – Info für Patientinnen und Patienten
Wenn Sie Fragen zum Umgang mit Ihrem Dialysezugang haben, so wenden Sie sich jederzeit gerne an Ihr Dialyseteam im Klinikum Stuttgart.
- Der Shuntarm sollte grundsätzlich geschont werden. Das bedeutet unter anderem, dass am Shuntarm keine Uhr und kein Armband getragen werden sollte und Druckstellen (z.B. durch enge Kleidung) unbedingt vermieden werden müssen. Entsprechend darf am Shuntarm nicht der Blutdruck gemessen werden. Um Druck auf den Arm zu vermeiden, sollte möglichst nicht auf dem Shuntarm gelegen/geschlafen werden.
- Um Infektionen zu vermeiden, sollte der Shuntarm vor Verschmutzung geschützt und die Krusten der Einstichsstellen nicht entfernt werden. Dies vermindert auch das Nachblutungsrisiko aus den Punktionsstellen.
- Die Reinigung des Shuntarms sollte vorzugsweise mit einer milden Waschlotion erfolgen. Zur Hautpflege des Shuntarms kann eine normale Hautcreme verwendet werden, jedoch nur an Nicht-Dialyse-Tagen. Die Hautcreme sollte vor der ersten Verwendung an einer anderen Stelle des Körpers auf Verträglichkeit getestet werden.
- Direkte Sonnenstrahlung auf den Shuntarm sollte möglichst vermieden werden (langarmige Kleidung, Sonnencreme).
- Bitte kontrollieren Sie Ihren Shunt täglich: Bestehen Schwellungen oder Rötungen? Können Sie das Schwirren Ihres Shunts tasten (oder sogar hören)? Wenden Sie sich bei ungewohnten Veränderungen Ihres Shunts bitte umgehend an unser Dialyseteam.
- Bitte halten Sie das Pflaster Ihres Vorhofkatheters stets sauber und trocken.
- Der Wechsel des Pflasters Ihres Vorhofkatheters erfolgt an jeder Dialyse durch die Dialysepflege. Dazwischen sollte das Pflaster möglichst nicht gewechselt und nicht am Katheter manipuliert werden.
- Die Plastikkappen Ihres Katheters dürfen NIE entfernt werden; sonst besteht das Risiko, dass Luft in Ihr Blutsystem gelangt. Hierbei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Komplikation.
- In den ersten vierzehn Tagen nach der Anlage des Katheters bzw. bis zur vollständigen Einheilung sollten Sie den Bereich des Katheters grundsätzlich nicht duschen/baden. Auch im weiteren Verlauf muss das Pflaster auf der Vorhofkatheter-Austrittsstelle unbedingt trocken gehalten werden, da sonst ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko besteht. Mögliche Maßnahmen, um dies zu erreichen, sind:
- Beim Baden in der Badewanne müssen der Katheter und die Kathetereintrittsstelle oberhalb des Badewassers und komplett trocken gehalten werden.
- Beim Duschen sollte ein wasserdichtes Duschpflaster verwendet und dicht angebracht werden. Idealerweise duschen Sie hiermit direkt vor der Dialyse, damit das Pflaster anschließend durch das Dialyseteam erneuert werden kann. Zu bevorzugen ist die Verwendung einer Handbrause und damit nur kurz die Haut um den Katheterbereich zu reinigen, damit der Bereich des Dialysekatheters möglichst trocken bleibt.
- Sollte das Vorhofkatheterpflaster nass werden, so entfernen sie dieses mit sauberen Händen und legen sie ein neues Pflaster an. Tragen Sie hierbei einen Mund-Nasen-Schutz. Der Pflasterwechsel durch Sie (anstatt durch das Dialyseteam) soll aber die Ausnahme bleiben.
- Mit einem Vorhofkatheter sollten sie nicht schwimmen gehen.
- Kontaktieren Sie das Dialyseteam im Fall von Auffälligkeiten Ihres Dialysekatheters wie beispielsweise Schmerzen, Rötung, Schwellung im Bereich des Katheters und Sekretbildung im Bereich der Katheterausstrittsstelle oder des Pflasters. Sollten Sie den Eindruck haben, dass der Teil des Katheters außerhalb der Haut länger geworden ist, so wenden Sie sich bitte ebenfalls umgehend an das Dialyseteam – dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass ihr Katheter verrutscht ist.
Therapiezeiten im Dialysezentrum
Peritonealdialyse
Montag bis Freitag von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Hämodialyse
Montag - Samstag von 07.00 Uhr bis 19.00 Uhr
dialyse@katharinenhospital.de
Für Notfälle außerhalb dieser Therapiezeiten steht rund um die Uhr ein Rufdienst zur Verfügung.
Anmeldung/Kontakt für Gastpatienten/Innen
Dialysekoordination
Telefon 0711 278-35353
dialysekoordinator@klinikum-stuttgart.de