Fußchirurgie
Die Fußchirurgie ist zentraler Bestandteil der operativen Orthopädie. Das Wissen um die Entwicklung des Fußes im Laufe des Lebens und die Beeinflussung der Entwicklung durch verschiedene Grunderkrankungen bildet die Basis für unsere Fußchirurgie.
In unserer Klinik werden alle Fußdeformitäten vom Säuglings-, Kleinkindesalter bis zum Erwachsenenalter behandelt. Angeborene Deformitäten wie der Klump- und Sichel- oder Hakenfuß werden ab den ersten Lebenstagen behandelt. Im Vordergrund stehen zunächst Gipsbehandlungen. Durch die Gipsredression nach Ponseti konnte in den letzten Jahren die Zahl der großen operativen Klumpfußeingriffe in unserem Haus deutlichst reduziert werden.
Familiär vorkommende Veränderungen wie der Ballenhohlfuß bei HSMN (heriditäre senso-motorische Neuropathie) werden in Abhängigkeit von Alter des Patienten und Ausprägung der Fehlstellung zum Beispiel mit Calcaneusverschiebeosteotomien und Plantarfaszienspaltung operiert.
Fußveränderungen in der Neuroorthopädie
Schmerzhafte Knicksenkfüße können in einem Zeitfenster von ca. 9-13 Jahren mit einer Arthrorise nach Pellegrin minimalinvasiv gebessert werden.
Dies gilt vor allem für die Fußveränderungen unserer neuroorthopädischen Patienten, Patienten mit zum Beispiel Spina bifida (offener Rücken), AMC (Arthrogryposis multiplex congenita).
Lähmungen mit oder ohne Spastik, fordern ein Leben lang die Entwicklungsbeurteilung ihrer Fußfehlformen. Spitzfuß, Hakenfuß, Lähmungsknickfuß seien für die verschiedenen Veränderungen genannt. Die operative Behandlung mit Achillessehnenverlängerung, Gastrocnemiusdissektion nach Vulpius, Fußaufrichtung mittels Knochenspan nach Grice sowie unterschiedlich ausgeprägte Korrekturarthrodesen sind hier entscheidend, um das Steh- oder Gehvermögen zu erhalten oder zu verbessern.
Die vertrauensvolle langjährige Betreuung dieser Patienten und deren Angehörigen spielt bei fortschreitenden Deformitäten eine ganz wesentliche Rolle, um die Mobilität zu erhalten.
Verschleißerkrankung im Alter
Tragen uns die Füße in ein höheres Lebensalter können Verschleißerkrankungen durch Überbelastung oder Grunderkrankungen zu einem schmerzhaften bewegungseinschränkenden Problem werden. Hier seien zum Beispiel der Spreizfuß und Hallux valgus, der Hallux rigidus, der Fersensporn und die Veränderungen des Diabetischen Fußes genannt.
Die genaue manuelle und radiologische Diagnostik ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Planung eines Fußchirurgischen Eingriffes, um ein funktionell und kosmetisch gewünschtes Ergebnis zu erhalten. So werden beim Hallux valgus in Abhängigkeit des Intermetatarsalwinkels und des Hallux valgus Winkels Korrekturosteotomien geplant. Metatarsal korrigieren die Eingriffe nach Scarf oder Chevron. Zur Korrektur des Hallux valgus Winkel kann die Operation nach Akin geplant werden. Bei Hammer- oder Krallenzehen werden Operationen nach Hohmann und Sehnenverlängerungen durchgeführt.
Cheilektomien können bei persistierenden Beschwerden des Hallux rigidus Erleichterung bringen. Der Diabetische Fuß ist gekennzeichnet durch die erhebliche Destruktion vor allem des Mittelfußes. Konservative Maßnahmen mit schuhtechnischer Versorgung und operative Korrekturen können die Fußstellung verbessern und die Abheilung von Wundheilungsstörungen fördern.