Osteoporotische Wirbelsäule
Im Verlauf einer fortgeschrittenen Osteoporose kann es schon bei leichten Belastungen oder auch spontan, ohne äußeren Anlass zu Wirbelbrüchen kommen. Für die Betroffenen sind die Wirbelbrüche häufig mit starken Schmerzen verbunden. Um weitere Schäden an der Wirbelsäule zu verhindern, muss der Wirbel aufgerichtet und stabilisiert werden. Dies ist in vielen Fällen minimalinvasiv durch eine Vertebroplastie oder eine Kyphoplastie möglich.
Bei der Vertebroplastie wird durch eine Hohlnadel Knochenzement in den zerstörte Wirbel eingespritzt. Durch die Körperwärme härtet der Zement innerhalb kurzer Zeit aus und der gebrochene Wirbel ist wieder stabil. Eine Weiterentwicklung ist die Kyphoplastie. Hier wird zunächst mit einem Ballon der Wirbelkörper aufgerichtet. Anschließend wird der Ballon wieder entfern, der entstandene Raum mit Knochenzement gefüllt und der Wirbel so in der aufgerichteten Position stabilisiert. Die Ballon-Kyphoplastie hat zudem den Vorteil, dass sich das Knochenzement, viel weniger als bei der Vertebroplastie, über die zu behandelnde Stelle hinaus ausbreiten oder sogar in die Blutbahn gelangen kann. Beide Verfahren werden seit vielen Jahren in der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im Katharinenhospital mit großem Erfolg angewandt. Die Patienten sind meist direkt nach der Behandlung weitgehend schmerzfrei.