Akute Querschnittslähmung
Auslöser einer akuten Querschnittlähmung ist oft eine Verletzung der Wirbelsäule mit Einengung des Spinalkanals, meist im Bereich der Hals- oder Brustwirbelsäule. Ist keine Verletzung die Ursache können Raumforderungen durch Tumore, Metastasen oder eitrige Abzesse den Spinalkanal verengen und zu einer Querschnittlähmung führen. Der wachsende Tumor oder die zunehmende Eiterbildung eines Abzesses führt in vielen Fällen zu einer langsamen, schleichenden Einengung des Rückenmarkskanals, zunächst mit Schmerzen und Nervenausfällen zum Beispiel in den Beinen, die immer stärker werden.
Der Tumor kann aber auch dazu führen, dass der Wirbelkörper plötzlich zusammenbricht, so dass es akut zu einer Querschnittlähmung kommt, die als medizinischer Notfall schnellstmöglich, in der Regel operativ behandelt werden muss, um Folgeschäden bis hin zu einer dauerhaften Querschnittlähmung zu verhindern. Der Knochentumor oder die Metastase, die die Raumforderung verursachen, werden operativ entfernt oder zumindest soweit reduziert, dass sie nicht mehr auf den Rückenmark drückt. Ebenso werden auch eitrige Abszesse entfernt.
Anschließend muss der Wirbelsäulenabschnitt stabilisiert werden, dies geschieht in der Regel durch ein Schrauben-Stab-System, Fixateur interne. Der durch den Tumor angegriffene Wirbelkörper kann zusätzlich mit Knochenzement im Rahmen einer Vertebroplastie oder einer Kyphoplastie, wie bei oesteoporotischen Wirbelbrüchen, stabilisiert werden. In vielen Fällen operieren wir bei diesen Eingriffe gemeinsam mit den neurochirurgischen Kollegen. Die gebündelte Expertise des Unfallchirurgen und des Neurochirurgen sorgen so für optimale Behandlungsergebnisse.