Haus G Krebskompetenz unter einem Dach

Im Kurzinterview verraten die Projektleiter von Haus G, Katja Nägelkrämer und Johannes Frank, warum „Nuklearmedizin mit Aussicht“ menschlich und baulich einfach sinnvoll ist.

Wie finden Sie persönlich das Ergebnis des Projekts Haus G? Leider verliert man manchmal durch das tagtägliche Arbeiten im Projekt mit sämtlichen Ansprechpersonen das eigentliche Ziel aus den Augen. Das Haus soll im Endzustand Personen, die maximal harte Schicksalsschläge erleiden mussten, bestmöglich auf ihrem Weg unterstützen. Neben allen Rahmenbedingungen, die die Politik und der Geldgeber vorgeben, sollte man das Menschliche niemals aus den Augen verlieren. Nur wenn die Mitarbeiter in ihren Arbeitsabläufen durch die Haustechnik bestmöglich unterstützt werden, kann auch eine exzellente medizinische Behandlung erfolgen. Ich glaube, wir haben hier ein tolles funktionsfähiges und modernes Haus errichtet, mit dem wir diesen Anspruch erfüllen und die Arbeit der medizinischen Fachkräfte unterstützen und den Aufenthalt der Patient:innen so angenehm wie möglich gestalten.

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Auch wenn das Bauen mit nachhaltigen Rohstoffen im Krankenhauswesen aufgrund der Statik und baulichen Anforderungen fast nicht möglich ist: Man kann energieeffiziente Betriebskonzepte erarbeiten. Ich glaube, hier konnten wir viele Punkte umsetzen. Von der zeit- und tageslichtabhängigen Lichtsteuerung über die Leuchtmittel (LED) bis hin zur immer energiesparenderen Arbeitsplatzausstattung wurde im Bereich Elektrotechnik das Haus bestmöglich optimiert. Über die PV-Anlage auf dem Dach tragen wir auch einen kleinen Teil zum arbeitstäglichen Stromverbrauch bei. Optimieren kann man natürlich immer. So könnte man noch mehr Fassadenfläche mit PV-Modulen ausstatten.

Der Blick auf das große Ganze war entscheidend. Der Begriff Strahlenschutz und Nuklearmedizin sind untrennbar miteinander verbunden. Hier musste zunächst evaluiert werden, welche Schutzräume, aufgrund der engen Bebauung des Geländes, zu den Nachbarbebauungen eingehalten werden müssen. Ein weiterer Aspekt sind die räumlichen Beziehungen der anderen Fachbereiche im Haus G. Da die Strahlentherapie (ebenfalls strahlenschutzrelevant) auf der Ebene U2 mit dem Haus Z (unmittelbarer Nachbar) eine Einheit bilden sollte, war die Ebene U2 ausgeschlossen. Anschließend wurden die Patientenzahlen und das Patientenaufkommen geprüft und in einem Ranking gegenübergestellt. Bereiche mit hohem Patientenkontakt sollten somit in den tieferen Geschossen platziert werden, um die Aufzugskapazitäten bestmöglich auszunutzen. Übrig blieben die beiden oberen Stockwerke des Hauses G für die Nuklearmedizin – mit dem wunderbaren patientenorientierten Zusatz: Erholung in Therapiepausen mit Aussicht. Wir hoffen, der Balkon mit Blick auf den Fernsehturm wird gerne genutzt.

Haus G in Zahlen

Grundfläche
14360
Nutzfläche
7000
Betten
50
Tagesklinik
23 Plätze