Oliver Lang, Zentrum für Innere Medizin, Pflegerische Zentrumsleitung, Klinikum Stuttgart
2023 war für die Pflege ein herausforderndes, aber auch positives Jahr. Den stetig steigenden Patient:innenzahlen werden wir zukünftig nicht nur durch immer individuellere Therapiemöglichkeiten gerecht, sondern auch durch eine optimierte Verzahnung der Prozesse. Die stationäre Versorgung sowie die tagesklinische Betreuung und eine interdisziplinäre Tumorambulanz sind durch den Neubau Haus G noch enger miteinander vernetzt. Ein Mehrwert für alle Mitarbeiter:innen.
Die Wege zwischen den Abteilungen sind deutlich kürzer, der interdisziplinäre Austausch wird enorm erleichtert und beschleunigt. Wir sind uns nach wie vor bewusst, dass der Kampf gegen den Krebs eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist, wollen uns dieser aber jeden Tag bewusst und mit dem Bewusstsein, das Beste für unsere Patient:innen leisten zu wollen, stellen. Eine Arbeit wie unsere, insbesondere in der Pflege, wäre ohne das Engagement, Herzblut und den Zusammenhalt eines sowohl fachlich als auch menschlich herausragenden Teams nicht möglich. Dafür möchten wir allen Mitarbeiter:innen im Bereich Pflege ganz herzlich danken.“
Prof. Dr. Gerald Illerhaus, Ärztlicher Direktor Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl
Mit dem Bezug von Haus G sind wir angekommen in der Zukunft. Fortan bündelt sich die Expertise der Krebstherapie unter einem Dach. Von der Diagnose bis zur maßgeschneiderten Therapie: Im Neubau Haus G vereint sich die logistische und inhaltliche Kompetenz aller Expert:innen im Kampf gegen den Krebs. Die enge und flexible Zusammenarbeit zwischen allen Fachdisziplinen zeichnet das Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl aus. Durch die gemeinsame Verortung unter einem Dach findet dies nun auch räumlich Ausdruck.
Vorrangiges Ziel: Den Behandlungsalltag für die Patient:innen, über alle Phasen der Erkrankung hinweg, erleichtern. In interdisziplinären Sprechstunden können fortan an einem Termin auf einem Stockwerk alle Facharztgespräche durchgeführt werden. Das vereinfacht und optimiert die Kommunikation zwischen Ärzt:innen und Patient:innen ebenso wie die interdisziplinäre Kommunikation unter den Fachbereichen. Für ebendiese konnten wir mit Prof. Rischpler, Prof. Albert, Prof. Hetzel, Prof. Stengel, Prof. Sätzler und Dr. Gottfried renommierte Expert:innen auf den jeweiligen Fachgebieten gewinnen. Und nicht nur das war ein Grund zur Freude. Auch das zelebrierte 10-Jahres-Jubiläum des Stuttgart Cancer Centers – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl prägten das Jahr 2023.
Klinikum der Zukunft
Haus G in Zahlen
Interview mit Prof. Dr. Marc Münter
"Durch den Umzug konnte die Strahlentherapie für unsere Patient:innen, aber auch Mitarbeiter:innen deutlich optimiert werden. Zum einen haben wir eine hoch moderne Brachytherapie sowie ein CT zur Bestrahlungsplanung der neuesten Generation erhalten. Nur wenige Einrichtungen in Deutschland halten eine solche Infrastruktur vor..."
Hi Tech, hallo Mensch
Einblicke in die Strahlentherapie mit Oberärztin Dr. Anne Schiefer
Rundum wichtig: Unsere Leitungsstruktur.
Hier finden Sie eine Übersicht zu unserer Leitungsstruktur und den Ansprechpartner:innen.
Studien
Unser Zentrum ist stets bestrebt, neue innovative Forschungsprojekte im Bereich der Onkologie zu initiieren und voranzutreiben. Unsere engagierte Studienzentrale und die Study Nurses in den Zentren koordinieren und organisieren die Studien. Für die Ärztliche Leitung der Studienzentrale, OA Markus Knott, ist eine sinnvolle und nachhaltige Studie: „Wenn das Ergebnis den Patient:innen zu Gute kommt.“ Für ihn zeichnet die Studienzentrale am Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl im Besonderen die Nähe zu den Patient:innen aus. „Tagesklinik wie auch Studienzentrale befinden sich auf einem Stockwerk – mehr Praxisnähe ist nicht möglich.“
2023: Genesungsgeschichten aus dem Stuttgart Cancer Center
Diagnose Neustart: 240 Tage und ein Festival
Georgs Diagnose, ein Angiosarkom der Kieferhöhle, ist eine hochgradig aggressive Krebsart – aber auch eine sehr seltene. Nur etwa 1% aller Krebserkrankungen sind Sarkome. Die Zahl der Angiosarkom-Neuerkrankungen in Deutschland liegt bei 400 bis 500 Fällen. Genau deshalb blieb die Erkrankung auch anfangs unentdeckt.
News aus dem Sarkomzentrum: Wir gratulieren!
Es gibt insgesamt etwa 100 verschiedene Arten von Sarkomen, die sich sowohl klinisch als auch histopathologisch differenzieren. Sarkome sind sehr seltene Tumore, die vom Bindegewebe und den Knochen ausgehen können. Sie können in allen Bereichen des Körpers auftreten, häufig sind die Extremitäten betroffen. Sarkome können aber auch im Bauch oder Brustraum auftreten. Ferner werden gastrointestinale Stromatumoren (GIST), also Weichteil- und Weichgewebstumoren des Magen-Darm-Traktes, den Sarkomen zugeordnet. Dabei treten Sarkome insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, ebenso aber auch im späten Erwachsenenalter auf.
Da diese Erkrankungen relativ selten sind, verlangt die Therapie eine hohe Expertise der behandelnden Fachkolleginnen und -kollegen. Am Sarkomzentrum des Stuttgart Cancer Center (SCC) arbeiten Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen interdisziplinär und fächerübergreifend zusammen.
Wir gratulieren Frau Dr. Stefanie Hecker-Nolting, Oberärztin in der Pädiatrie 5, zu ihrer neuen Funktion als Leiterin der Cooperativen Osteosarkom Studiengruppe (COSS). Dr. Hecker-Nolting ist damit die neue kinderonkologische Ansprechpartnerin für Osteosarkome im deutschsprachigen Raum.
Frau Prof. Dr. med. Monika Sparber-Sauer ist es gelungen, Drittmittel in Höhe von 1,7 Millionen Euro für 3 Jahre mit Möglichkeit zur Verlängerung über die DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) für eine international angelegte Rhabdomyosarkom-Studie einzuwerben. Die Leiterin der Cooperative Weichteilsarkom Studiengruppe (kurz: CWS) hält als Principal Investigator die deutsche Leitung für die Phase-III-Studie inne und zeigt sich damit auch verantwortlich für die Teilnahme von 44 Studienzentren in der Bundesrepublik.
Fachärzt:innen im Onkologischen Zentrum im SCC
Im Onkologischen Zentrum im SCC arbeiteten 2023 insgesamt 244 Fachärzt:innen, davon waren 23 Fachärzt:innen für die Onkologie, 92 für die Chirurgie, 52 für Radiologie und vier für die Pathologie tätig. Darüber hinaus haben 73 weitere Fachärzt:innen eine entsprechende Zusatzweiterbildung.
Informationen zu unseren neuen Teammitgliedern erhalten Sie hier:
Ebenfalls neu im Team
Die Onkologischen Patientenlotsinnen Susanne Schlüßler (Lungenzentrum), Monika Brandenburg (Pankreaskarzinomzentrum) sowie Renate Schmid (Lungenzentrum). Einen Einblick in die Arbeit unserer Lotsinnen gibt es hier.
2023: Genesungsgeschichten aus dem Stuttgart Cancer Center
So individuell wie der Fingerabdruck: Komplementärmedizin bei Krebs
Als Pianistin ist Katja auf ihre Hände angewiesen. Als eine der ersten Krebspatientinnen nutzt sie deshalb ein neues Therapieangebot des Zentrums für Integrative Tumormedizin zur Senkung von Nebenwirkungen während einer Chemotherapie.
Anzahl der 2023 besprochenen Fälle in Tumorkonferenzen: 9.196
Um die individuell bestmögliche Krebsbehandlung zu gewährleisten versammeln sich unsere Fachärzte verschiedener Disziplinen in Tumorkonferenzen zu Fallbesprechungen. Denn: Eine Krebserkrankung hat viele Facetten, die bei der Diagnose und Therapie berücksichtigt werden sollten. Onkologen, Pathologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmediziner und Chirurgen – die Liste der sich beratenden Ärzte ist lang. Das Ziel lässt sich aber kurz zusammenfassen die individuell bestmögliche Therapie.
Prof. Dr. Jörg Köninger (Ärztlicher Direktor Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie) gibt einen Einblick in seine Arbeit.
Anzahl der besprochenen Fälle in Tumorkonferenzen 2023: 9.196
Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV): Das Jahr in Zahlen
Die ambulante spezialfachärztliche Versorgung umfasst die Diagnostik und Behandlung komplexer, schwer therapierbarer Krankheiten, die je nach Krankheit eine spezielle Qualifikation, eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und besondere Ausstattungen erfordern.
Wir sagen Danke
Krebs ist eine Herausforderung, die das Leben vieler Menschen auf den Kopf stellt. Jede Spende, egal welcher Größenordnung, macht einen bedeutenden Unterschied im Leben von Krebspatient:innen. Wir bedanken uns herzlich für ihre Unterstützung.
Pilotprojekt mit der Staatsgalerie: Kunst*Kraft*Werke
Es gibt mittlerweile zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Neuroästhetik und Neuroplastizität die zeigen, dass die Beschäftigung mit Kunst einen positiven Effekt auf die Lebensqualität und auch auf die kognitiven Fähigkeiten hat. Diese faszinierenden Ergebnisse motivierten Minou Nadji-Ohl (Oberärztin für Neurochirurgie und Leiterin der Neuroonkologie am Klinikum Stuttgart) zum Pilotprojekt Kunst*Kraft*Werke mit der Staatsgalerie. Von Beginn an seit 2023 mit dabei: Kunstvermittler Andreas Pinczewski.
Die Eva Mayr-Stihl Stiftung ist ein starker Unterstützer und langjähriger Begleiter unseres Krebszentrums. Viele unserer Angebote für Patientinnen und Patienten außerhalb der Regelleistung werden durch die Stiftung ermöglicht. Wir bedanken uns von Herzen für die Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen.
„Das Stuttgart Cancer Center – Tumorzentrum Eva Mayr-Stihl lag meiner verstorbenen Frau sehr am Herzen. Sie war – ebenso wie ich selbst – beeindruckt davon, wie viel Kompetenz und Engagement, aber auch welche Offenheit und Zugewandtheit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Patienten entgegenbringen. Deshalb freut es mich umso mehr, dass die vielen verschiedenen Therapien und Angebote im neuen Haus G eine gemeinsame Heimat gefunden haben.“
Robert Mayr, Stifter und Vorstandsvorsitzender der Eva Mayr-Stihl Stiftung