Im Dezember 2024 wurde in Stuttgart erstmals eine außerklinische eCPR (extrakorporale Reanimation) durchgeführt. Möglich wurde dies durch das von der Björn Steiger Stiftung finanzierte Medical Intervention Car (MIC) gefordert. Dank des interdisziplinären Teams der Anästhesie und der internistischen Intensivmedizin im Klinikum Stuttgart wurde ein junges Leben gerettet.
Der Einsatzort war die Stuttgarter U-Bahn. Ein 16-jähriger Jugendlicher mit bekannter Herzerkrankung erlitt einen Herz-Kreislaufstillstand. Zunächst erfolgte eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durch die Feuerwehr, die zuerst am Einsatzort eintraf. Ein Transport in die Klinik hätte zu lange gedauert. Deshalb entschied das MIC Team, eine außerklinische eCPR durchzuführen.
Eine eCPR (extrakorporale kardiopulmonale Reanimation) ist eine spezielle Maßnahme die zum Einsatz kommt, wenn herkömmliche Wiederbelebungsmethoden nicht alleinig erfolgsversprechend sind. Bei dem Einsatz in der U-Bahn kam ein tragbares Gerät zum Einsatz, das die Funktion von Herz und Lunge übernimmt. Diese Herz-Lungen-Maschine, auch bekannt als ECMO, pumpt das Blut aus dem Körper, reichert es im System mit Sauerstoff an, eliminiert Kohlenstoffdioxid und pumpt es wieder zurück in den Körper. Dadurch werden das Gehirn und andere Organe weiterhin mit Sauerstoff versorgt.
Eine eCPR ist eine anspruchsvolle medizinische Maßnahme, die nur von spezialisierten Kliniken durchgeführt werden kann. Erstmalig in der Region Stuttgart fand dieser Eingriff im außerklinischen Setting statt. Möglich macht dies die besondere technische Ausstattung des MIC und das hochspezialisierte ECMO-Teams aus dem Klinikum Stuttgart, welches das MIC besetzt.
Der Jugendlich wurde vor Ort erfolgreich kanüliert. Nach 17 Minuten war der Patient wieder stabil, sodass der Transport mit Unterstützung der Feuerwehr möglich wurde. Bereits während des Transports zeigte der Patient erste Lebenszeichen. Sein Zustand verbesserte sich in den Tagen danach zusehends.
Ein großer Erfolg für die Teamarbeit
Dieser Einsatz stellt einen wichtigen Meilenstein für das MIC-Projekt und die interdisziplinäre Zusammenarbeit dar. Die Kombination aus internistischer Intensivmedizin und Anästhesie im Rahmen des MIC-Teams erwies sich als Schlüssel zum Erfolg. Auch das Vorhandensein eines strukturierten ECMO Programms inklusive der weiterbehandelten Intensivmedizin durch die internistische Intensivmedizin am Klinikum Stuttgart sind Grundvoraussetzung um solche Fälle erfolgreich zu bestreiten.
Der Fall verdeutlicht eindrucksvoll, wie moderne Notfallmedizin, strukturierte Abläufe und enge Zusammenarbeit Leben retten können.
Das MIC-Projekt des Klinikums Stuttgart hat damit einen weiteren wichtigen Schritt im Bereich der Notfallmedizin gemacht und dankt allen Partner, voran der Björn Steiger Stiftung, die dieses wichtige Projekt finanziert.