Institut für Klinische Psychologie, Neuropsychologie und Psychotherapie
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Bipolare Störungen

Patienten mit einer bipolaren affektiven Störung bedürfen einer spezifischen Behandlung, nicht nur medikamentös sondern auch psychotherapeutisch.

Die Betroffenen leiden im Verlauf ihrer Erkrankung unter depressiven und manischen bzw. hypomanischen Episoden. Darüber hinaus kann es zu sogenannten gemischten Episoden kommen, in denen die Symptome einer Depression und einer (Hypo-)Manie rasch wechseln oder zeitgleich eine Kombination beider Symptomkomplexe auftreten. Aus der Komplexität dieser Erkrankung ergibt sich unmittelbar die Notwendigkeit, Betroffene ausführlich und umfangreich zu informieren.

Hierzu bieten wir eine Psychoedukationsgruppe für Bipolare Patienten an. In einer weiterführenden Psychotherapiegruppe und in einzelpsychotherapeutischen Gesprächen auf den Stationen kann darüber hinaus an der Krankheitsverarbeitung und -akzeptanz gearbeitet werden.

 

Bei Patienten, die stationär auf einer der Stationen des Zentrums für Seelische Gesundheit behandelt werden, wird nicht selten erstmalig die Diagnose einer bipolaren affektiven Störung gestellt. Damit Betroffene die hinter der Diagnose stehende Erkrankung besser kennen lernen können, hat diese Gruppe eine ausführliche Psychoedukation zum Inhalt.

Die für eine Depression sowie Manie typischen Symptome werden zusammen getragen und bereits in einem frühen Stadium der Blick auf eine Früherkennung dieser Beschwerden gerichtet. Des Weiteren werden die diagnostischen Fachbegriffe sowie die therapeutischen Folgerungen besprochen.

In Kooperation mit einem ärztlichen Kollegen werden dann die Möglichkeiten einer medikamentösen Akut- und Langzeittherapie zum Thema gemacht. Wichtig ist hierbei, die Patienten so gut zu informieren, dass sie von der nötigen längerfristigen Therapie überzeugt sind und nach Entlassung diese auch motiviert weiterführen. Abschließend werden auch die Möglichkeiten der ergänzenden psychotherapeutischen Behandlung erarbeitet.

Neben der Psychoedukationsgruppe für bipolare, stationäre Patienten wird auch eine Gruppe für Patienten angeboten, die bereits entlassen und in einer der Psychiatrischen Institutsambulanzen des Zentrums für Seelische Gesundheit in Behandlung sind.

Dabei kommt der Entwicklung einer Krankheitsakzeptanz sowie der funktionalen Krankheitsbewältigung eine tragende Rolle zu. Eine kürzere psychoedukative Phase, bei der es um Symptomatik und Behandlungsmöglichkeiten geht, bildet die Grundlage für die anschließende psychotherapeutische Arbeit.

Die Teilnehmer entwickeln ein individuelles Krankheitsmodell und es werden daraus die relevanten Problembereiche des Einzelnen abgeleitet. Diese werden dann in der Folge psychotherapeutisch bearbeitet. Dabei kommen verhaltenstherapeutische Elemente wie die Bearbeitung dysfunktionaler Kognitionen, aber auch emotionsfokussierte Methoden und Elemente der Sozialen Rhythmustherapie zum Einsatz. Zudem erfolgt eine Er- und Bearbeitung von individuellen Risikofaktoren.