Institut für Klinische Psychologie, Neuropsychologie und Psychotherapie
Suche icon

Chronische Schmerzstörungen

Training sozialer Fähigkeiten

Unabhängig davon, ob Patienten mit chronisch verlaufenden, psychischen Störungen (insbesondere schizophrenen Erkrankungen) soziale Fertigkeiten nicht erlernt oder im Verlauf ihrer langjährigen Erkrankung wieder verlernt haben, liegt bei vielen Betroffenen ein Fertigkeiten-Defizit im sozialen Bereich vor.

Deshalb bieten wir speziell für diese Patienten ein Fertigkeiten-Training an, das an den basal-notwendigen, zwischenmenschlichen Kompetenzen, wie z.B. anderen zuhören oder positive Gefühle ausdrücken, ansetzt.
Das Training wird von einem Gruppenleiter und einem Co-Leiter durchgeführt, damit es möglich ist, den Betroffenen in kurzen Rollenspielen ein Modell für die jeweils zu trainierende Fertigkeit anzubieten. Davor wird in der Gruppe erarbeitet, wozu die jeweilige Kompetenz wichtig ist und in welchen Schritten die Fertigkeit aufgebaut wird. Nach der Vorführung der Gruppenleiter werden deren soziale Interaktionen im Verlauf des Rollenspiels in der Gruppe diskutiert und anschließend mit den Patienten in weiteren Rollenspielen die jeweilige Kompetenz eingeübt.

Neben der störungsspezifischen Psychoedukation für an einer Schizophrenie erkrankte Patienten bieten wir Therapiegruppen an, in denen in Abhängigkeit von den Interessen der Patienten allgemein relevante Themen besprochen werden.

Im Sinne des psychoedukativen Ansatzes geben die Gruppenleiter viele Informationen zu den verschiedenen Themen an die Patienten weiter.
Beispielsweise kann es in diesen Therapiegruppen um Schlafstörungen und den Empfehlungen zur Schlafhygiene gehen. Ein weiteres, häufig zu besprechendes Thema ist die Stressbelastung im Alltag nach der Entlassung und damit zusammenhängend Möglichkeiten der Stressbewältigung. Im Sinne des verhaltenstherapeutischen Problemlösetrainings können auch individuelle Probleme der Patienten in der Gruppe besprochen und eine Lösungsperspektive erarbeitet werden.

Schließlich verfolgt die Allgemeine Psychoedukations- und Problemlösegruppe das Ziel, die Bildung von Kohäsion innerhalb der Patientengruppe zu fördern und einen strukturierten Rahmen zum Austausch der Patienten untereinander zu bieten.

Vor allem für Patienten mit schizophrenen Erkrankungen bieten wir im Rahmen des sozialpsychiatrischen Schwerpunktes störungsspezifische Psychoedukationsgruppen an.

In Anlehnung an etablierte Konzepte werden mit den Patienten in einem sich wiederholenden Zyklus von acht Gruppensitzungen die wichtigsten Informationen zur Erkrankung Schizophrenie erarbeitet. Es werden dabei sowohl die typischen Symptome, als auch die biologischen Hintergründe und die möglichen psychischen Ursachen der Erkrankung besprochen. Aufbauend auf diesem Störungswissen werden dann die Möglichkeiten der Unterstützung in Form einer medikamentösen Therapie (mit Wirkungen und Nebenwirkungen), psychosozialen Hilfsangeboten und psychotherapeutische Möglichkeiten vorgestellt. Besondere Bedeutung kommt der Rückfallprophylaxe zu.

Ziel der Psychoedukationsgruppen ist zu allererst die Informationsweitergabe. Durch die Weitergabe der für die Erkrankung wichtigen Informationen wird darüber hinaus versucht, die Compliance – im weiteren Sinne also die Zustimmung zur und adäquate Durchführung der empfohlenen Therapie – der Patienten zu erhöhen. Die Patienten sollen schließlich bestmöglich in die Lage versetzt werden, ihre eigenen Interessen eigenmächtig, selbstverantwortlich und  selbstbestimmt zu vertreten (sog. Empowerment).

Ziel der Psychoedukationsgruppe ist es, Patienten Informationen über ihre jeweilige Erkrankung zukommen zu lassen, damit die Betroffenen ihre Erkrankung besser verstehen lernen und besser mit ihr umgehen können.

Die Informationsvermittlung bezieht sich dabei auf die Symptomatik, die Entstehungsbedingungen und die Behandlungsmöglichkeiten.

Das Gruppensetting ermöglicht eine emotionale Entlastung, dadurch dass die Patienten ihre Erfahrungen mit spezifischen Symptomen und Belastungen austauschen können.

Nicht zuletzt verfolgt die Psychoedukationsgruppe das Ziel, Motivation für die konsequente Durchführung einer medikamentösen und/oder psychotherapeutischen Behandlung zu schaffen. Damit kann die Rückfallwahrscheinlichkeit reduziert werden. Patienten sollen darüber hinaus mit diesem Angebot in die Lage versetzt werden, aktiv einen Beitrag zu ihrer Gesundheit langfristig leisten zu können.