Intraoperative Strahlentherapie - Intrabeam
Mit dem Intrabeam-System verfügt das Zertifizierte Brustzentrum in der Frauenklinik des Klinikums Stuttgart als eines von drei Zentren in Baden-Württemberg über die Möglichkeit zur intraoperativen Strahlentherapie.
Im Rahmen einer brusterhaltenden Operation erfolgt die Bestrahlung bei der von der Firma Carl Zeiss entwickelten Technologie direkt nach der Tumorentfernung noch während der Operation. Das Tumorbett wird so von innen heraus ohne Verzögerung bestrahlt. Die Gynäkologen der Frauenklinik und die Strahlentherapeuten der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie arbeiten im Klinikum Stuttgart bei dieser zielgerichteten intraoperativen Radiotherapie – TARGIT (TARGeted Intraoperative radio-Therapy) eng zusammen.
Die Strahlentherapie ist ein wichtiger Bestandteil bei der brusterhaltender Behandlung von Brustkrebs, mit dem Ziel, nach operativer Tumorentfernung noch verbliebene Tumorzellen zu zerstören und Rezidive zu verhindern. Üblicherweise wird dazu ein Linearbeschleuniger eingesetzt und die Bestrahlung über circa 30 Sitzungen verteilt. Am Ende der Bestrahlung wird dabei das Tumorbett mit einer erhöhten lokalen Dosis bestrahlt (Boost). Mit dem Intrabeam kann diese Boost-Bestrahlung des Tumorbettes ohne zeitliche Verzögerung noch während der Operation durchgeführt werden.
Für die intraoperative Bestrahlung stehen Applikatoren in unterschiedlicher Größe zur Verfügung, so dass die Strahlenquelle exakt an das Tumorbett angepasst werden kann. Damit wird eine sehr hohe Zielgenauigkeit erreicht, wie sie mit der Bestrahlung über die Haut nicht möglich ist. Durch den Einsatz von weichen Röntgenstrahlen mit steilem Dosisabfall und kurzer Reichweite schont das Intrabeam-Gerät zudem das umliegende Gewebe.