Gastrointestinale Stromatumore (GIST)
Gastrointestinale Stromatumore (GIST) sind eine sehr seltene bösartige Tumorgruppe, die nur ein Prozent aller Tumore des Magendarmtraktes betreffen. Sie zählen zu den seltenen Weichteil- und Weichgewebstumoren, den sogenannten Sarkomen, und können im gesamten Magen-Darm-Trakt ihren Ursprung haben.
Die Zahl jährlicher Neuerkrankungen liegt bei 1 bis 2 je 100.000 Einwohner. Sie sind häufig Zufallsbefunde und können sich durch Blutungen des Magendarmtraktes oder durch untypische Bauchbeschwerden äußern. Die häufigste Lokalisation eines GIST ist der Magen (50 bis 70 Prozent) gefolgt vom Dünndarm (20 bis 30 Prozent), während Dick-, End- und Zwölffingerdarm sowie Speiseröhre nur einen kleinen Anteil betreffen.
Für die Diagnostik bedarf es einer genauen endoskopischen Untersuchung (Speiseröhren-/Magen-/Zwölffingerdarmspiegelung bzw. Enddarm-/Dickdarmspiegelung). Da die Tumore ihren Ursprung in der Wand des Magendarmtraktes nehmen, ist die Schleimhaut häufig intakt und vermeintlich unauffällig. Erst eine endoskopische Ultraschalluntersuchung (EUS) hilft, den Tumor zu erkennen und zeitgleich eine Gewebeprobe zu entnehmen, damit eine differenzierte Diagnose erstellt werden kann.um so die genaue Tumorart festzustellen. Um die Tumorausbreitung zu erfassen, stehen zudem verschiedene bildgebende Verfahren zur Verfügung. Sollte der Tumor nur schlecht zugänglich sein, kann eine Gewebeprobe entweder mit Hilfe eines CTs oder offen chirurgisch entnommen werden.
Die Standardbehandlung eines GIST bezieht sich auf eine vollständige operative Entfernung. Dies kann, falls möglich, minimalinvasiv über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) erfolgen. Zeigt die Diagnostik, dass eine komplette Tumorentfernung zunächst nicht möglich ist, wird eine neoadjuvante, also vor der OP stattfindende, medikamentöse Behandlung z.B. mit dem Wirkstoff Imatinib zunächst durchgeführt. Zeigt sich in der Verlaufskontrolle, dass der Tumor kleiner geworden ist und eine komplette Tumorentfernung scheint möglich, findet anschließend die Operation statt. Sollten benachbarte Organe ebenfalls betroffen sein, kann das Entfernen mehrere Organe notwendig werden.
Ist die Operation erfolgt, führen unsere Ärztinnen und Ärzte ein einer Risikoabschätzung durch, ob die Gefahr einer Metastasierung, also der Entstehung von Tochtergeschwulsten, besteht. Je nach Risiko wird dann die Entscheidung über eine adjuvante, also eine nach der Operation stattfindende, medikamentöse Therapie getroffen und eine entsprechende Nachsorge eingeleitet.
Sarkomsprechstunde
Dr. Stefanie Mühl
Dienstag 09:00 - 11:00 Uhr
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Telefon: 0711 278-33401