Zentrum für Gastrointestinale Tumore
Suche icon

NET des Magens, Zwölffinger- und Dünndarms und der Bauchspeicheldrüse (gastroenteropankreatische NET)

Von den funktionell aktiven Bauchspeicheldrüsentumoren sind das Insulinom und das Gastrinom die häufigsten Tumoren.

Beim Insulinom zeigt sich eine Unterzuckerung im Nüchternzustand mit entsprechenden vegetativen Symptomen wie Heißhungergefühl, Schwitzen, schnellem Herzschlag, Ohnmachtsanfällen  und prompter Besserung nach Glukosegabe.

Beim Gastrinom, auch als Zollinger-Ellison-Syndrom bezeichnet, treten häufig wiederkehrende, kaum therapierbare Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre auf mit entsprechenden Bauchschmerzen und damit assoziierten Blutungsereignissen.

Serotonin-produzierende NET können im gesamten Magendarmtrakt und der Bauchspeicheldrüse auftreten und sind zunächst hinsichtlich der Hormonproduktion asymptomatisch, können jedoch bei ausgedehnter Metastasierung, d.h. Bildung von Tochtergeschwulsten in der Leber das sogenannte Karzinoid-Syndrom hervorrufen. Das Karzinoid-Syndrom umfasst  Flush (anfallsartig auftretende Gesichtsrötung) und Durchfälle. Tumore, die andere Hormone produzieren wie VIP oder Glukagon sind Raritäten.

Bei diesenTumorgruppen gilt die komplette chirurgische Entfernung nach genauer Lokalisationsdiagnostik als Therapie der Wahl. Die Detektion der mitunter winzigen, nur wenige Millimeter großen Tumore, z.B. in der Bauchspeichedrüse oder dem Zwölpffingerdarm, ist häufig sehr schwierig und erfordert große Erfahrung mit derartigen Erkrankungen. Hierfür steht die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Katharinenhospital zu Verfügung. Im Einzelfall ist hier ein Ausschälen der Tumore aus dem betroffenen Organ ausreichend (Enukleation) oder aber es sind große Eingriffe unter Entfernung mehrerer Oberbauchorgane, wie die sogenannte Whipple-Operation mit Entfernung von Bauchspeicheldrüsenkopf und Zwölffingerdarm oder gar der kompletten Entfernung der Bauchspeicheldrüse erforderlich.

NET des Magens sind meist hormoninaktiv und werden in vier Typen eingeteilt, die je nach Einteilung entweder lokal abgetragen werden können oder aber mittels partieller oder kompletter Entfernung des Magens operativ versorgt werden.