Hauttumore im Gesicht
Hautveränderungen, die an der Haut des Gesichts auftreten können sowohl gut- als auch bösartig sein. Insgesamt sind sie häufig und weisen in der Regel eine Vielzahl unterschiedlicher Erscheinungsformen auf.
Als Fachärzt:innen für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie stehen wir Ihnen mit einer umfassenden Diagnostik und Behandlung zur Seite, um sowohl Ihre Gesundheit als auch das ästhetische Erscheinungsbild Ihres Gesichts zu erhalten.
Man unterscheidet folgende Arten von Tumoren, die die Haut betreffen oder hier sichtbar sein können:
Gutartige (benigne) Tumoren:
Diese Veränderungen sind in der Regel nicht lebensbedrohlich, können aber ausgeprägte ästhetische oder funktionelle Probleme verursachen. Ein Kennzeichen gutartiger Tumore ist, dass sie vor allem verdrängend wachsen, d.h. ihre benachbarten Strukturen nicht zerstören und keine Absiedlungen (Metastasen) bilden. Zu diesen Tumoren gehören:
a) Hämangiome (ebenfalls verwendeter Begriff: Blutschwämmchen, Feuermal, Erdbeerfleck)
Ein Hämangiom ist ein gutartiger Tumor der Blutgefäße, also genau genommen kein Hauttumor, der durch deren abnormale Vermehrung entsteht. Häufig tritt er als roter oder blauer Fleck auf der Haut oder anderen Stellen des Körpers, z.B. auch inneren Organen, auf. Es kommt in unterschiedlichen Formen vor, z.B. als kapilläres Hämangiom (oberflächlich und flach) oder als kavernöses Hämangiom (tiefer und stärker vaskularisiert, schwammartig). Sie kommen besonders bei Säuglingen und Kleinkindern vor, wobei etwa 4-5% der Neugeborenen betroffen sind, noch häufiger ist das Auftreten bei Frühgeborenen. Meist findet man Hämangiome an Kopf, Hals oder am Rumpf. Die Therapien können entsprechend der Lage und individuellen Gegebenheiten sehr unterschiedlich sein.
b) Lymphangiome
Auch das Lymphangiom ist kein direkt der Haut zuzuordnender Tumor, der eine gutartige, zystische angeborene Fehlbildung des Lymphsystems darstellt, bei der es zu einer abnormen Ansammlung von Lymphflüssigkeit in den Lymphgefäßen kommt. Häufig ist es eine weiche, verschiebbare Schwellung und kann in vielen Körperregionen, vorrangig am Hals, in der Mundhöhle oder auch in den Achseln vorkommen. Lymphangiome sind relativ selten, sind jedoch die häufigste Form von zystischen Tumoren des Lymphsystems und werden in aller Regel bereits im Kindesalter diagnostiziert. Auch hier ist die Behandlung abhängig von der Größe und der Lokalisation des Lymphangioms.
c) Lipome
Lipome sind ebenfalls meist durch eine Schwellung unter der Haut erkennbar und kein Tumor der Haut. Es handelt sich um gutartige Tumore des Fettgewebes, die sich durch ein langsames Wachstum auszeichnen. Sie sind meist weich und bei 1-2% der Bevölkerung zu finden. Wenn Sie direkt unter der Haut liegen, kann man sie in der Regel gut tasten. Sie können aber auch tiefer im Gewebe liegen. Lipome können in jeder Altersgruppe vorkommen und werden chirurgisch entfernt, wenn sie kosmetisch störend oder eine ungünstige Lage schmerzverursachend ist.
d) Keratose
Keratosen bezeichnet eine Gruppe von Hautveränderungen, bei denen es zu einer übermäßigen Bildung von Hornzellen in der obersten Hautschicht kommt. Die häufigsten Formen sind die seborrhoische Keratose, die eine gutartige schuppende, bräunlich bis schwarze Wucherung ist, die meist bei älteren Menschen (80% der Menschen über 60 Jahren) auftritt und die aktinische Keratose (auch Sonnenkeratose). Letztere weist eine raue, schuppende Oberfläche auf, die durch UV-bedingte Hautschädigung entstehen und als eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms (s. weiter unten) gelten. Aktinische Keratosen betreffen vor allem Menschen ab dem 40. Lebensjahr mit heller Haut, die häufig der Sonne ausgesetzt ist. Deren frühzeitige Erkennung und Behandlung ist entscheidend, um eine mögliche Entartung zu verhindern. Hierzu stehen diverse Therapien zur Verfügung.
Bösartige Tumore
Ein Kennzeichnen dieser Tumore ist, dass sie sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit im Gewebe aggressiv ausbreiten und potenziell Metastasen (Absiedlungen/ Tochtergeschwulste) in anderen Bereichen des Körpers bilden können.
a) Basalzellkarzinom (ebenfalls verwendete Begriffe: Basaliom, BCC)
Sie stellen die häufigste bösartige Läsion der Haut dar und wachsen eher langsam. Man schätzt, dass pro Jahr ca. 170:100.000 Einwohner oder 160.000 Patient:innen in Deutschland jährlich neu an einem Basaliom erkranken. Etwa 75% aller nicht-melanotischer Hauttumore-also des weißen Hautkrebses-sind Basalzellkarzinome.
Metastasen (Absiedlungen des Tumors an anderen Stellen des Körpers) kommen nur selten vor. Ihre Oberfläche, die meist von deutlich von kleinen Äderchen gezeichnet ist, kann leicht knotig, rötlich bis perlmuttartig/perlschnurartig erscheinen (noduläres BCC). Eine andere Erscheinungsform wächst vor allem im Hautniveau, ist weniger erhaben und tastet sich eher rau an der Oberfläche (sklerodermiformes BCC). Es ist deutlich schwerer von der gesunden Haut abzugrenzen. Vorstufen, aus denen sich ein Basalzellkarzinom entwickeln kann, gibt es nicht.
b) Plattenepithelkarzinom (ebenfalls verwendete Begriffe: Stachelzellkarzinom, Spinozelluläres Karzinom, SCC)
Das Plattenepithelkarzinom der Haut kommt mit 20-25% nach dem Basalzellkarzinom am zweithäufigsten als nicht-melanotischer Hauttumor vor. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahre 2014 sind etwa 50.000 Männer und Frauen erstmalig an einem kutanen Plattenepithelkarzinom erkrankt. Es ist damit zu rechnen, dass die Neuerkrankungsrate weiterhin ansteigen wird, zumal diese sich in den letzten 30 Jahren nahezu vervierfacht hat. Anders als beim Basalzellkarzinom entwickelt sich das Plattenepithelkarzinom aus einer so genannten Vorläuferläsion, der aktinischen Keratose. Diese macht sich vor allem durch eine Rötung und einer oberflächlichen Rauigkeit bemerkbar, die fest haftend ist.
Sowohl das Basalzellkarzinom als auch das Plattenepithelkarzinom bildet sich bevorzugt an den so genannten Sonnenterrassen der Haut und werden vor allem durch die Menge an UV-Strahlung verursacht, der die Haut über die Lebensspanne ungeschützt ausgesetzt wurde. Man findet sie daher bevorzugt an der Nase, der Stirn, den Ohren, der Unterlippe, am Nacken oder an den Händen. Schätzungsweise 90% des hellen Hautkrebses finden sich im Bereich des Kopfes oder des Halses und betrifft vor allem Menschen vom hellen Hauttyp.
c) Malignes Melanom (ebenfalls verwendete Begriffe: Schwarzer Hautkrebs)
Jährlich erkranken ca. 40 von 100.000 Männern und Frauen an einem Malignen Melanom, welches von den pigmentbildenden Zellen der Haut und Schleimhaut, den so genannten Melanozyten, aus. Am häufigsten tritt dieser Tumor nach dem 60. Lebensjahr auf und auch hier ist die Summe der UV-Strahlung, die der Haut über die Lebenszeit ausgesetzt war, sowie die Sonnenbrände und Sonneneinstrahlung im Kindes- und Jugendalter ein Risikofaktor für die Entstehung eines schwarzen Hautkrebses. Auch hier gibt es unterschiedlich aussehende Formen und Bezeichnungen von Untertypen des Melanoms. Hierunter ist das Lentigo Maligna Melanom, welches bevorzugt in der älteren Bevölkerungsschicht auftritt gerade an lichtexponierten Stellen der Kopf- und Halsregion anzutreffen. Es ist gekennzeichnet durch eine eher flächige Läsion, die hell- bis dunkelbraun oder weißlich bis blaugrau gefärbt sein kann. Eine sehr seltene Form stellt das Schleimhautmelanom dar, welches in der Mundhöhle, den Nasennebenhöhlen oder auch an den Genitalschleimhäuten auftreten kann. Melanome metastasieren über die Blut- und Lymphbahnen und können daher nicht nur Absiedlungen in naheliegenden Lymphknoten, sondern auch in anderen Bereichen des Körpers verursachen.
d) Merkelzellkarzinom (ebenfalls verwendeter Begriff: MCC)
Das Merkelzellkarzinom ist ein sehr seltener, aber aggressiv wachsender Tumor, der vor allem bei älteren Menschen ab dem 70. Lebensjahr auftritt. Ca. 0,1-0,3 Menschen pro 100.000 Einwohner erkranken in Deutschland pro Jahr an diesem Hauttumor. Darüber hinaus neigt das Merkelzellkarzinom dazu sich früh in Lymphknoten und andere Organe über das Lymph- und Blutgefäßsystem auszubreiten und dort Tochtergeschwülste zu bilden. In Abhängigkeit vom Fortschritt der Erkrankung steht dementsprechend auch die Heilungsprognose bzw. die 5-Jahres-Überlebensrate. Merkelzellkarzinome wachsen sehr schnell und weisen eine rötlich-bläuliche Oberfläche auf, die kugelig/glatt/glänzend und zugleich derbe imponieren kann. Etwa 45 % der Merkelzellkarzinome sind im Bereich des Gesichts oder des Halses lokalisiert.
Allgemeine Symptome und Warnzeichen
Die Symptome von Gesichtshauttumoren variieren je nach Art des Tumors. Zu den häufigsten Anzeichen gehören u.a.:
- Neue Hautveränderungen oder Wucherungen im Gesicht
- Hautwunden, die nicht abheilen
- Veränderungen der Farbe, Form oder Größe eines Muttermals oder Hautflecks
- Rötung, Juckreiz oder Schmerzen an Hautveränderungen
- Schuppende oder wunde Stellen
Wenn Sie eines dieser Symptome bemerken oder Bedenken bezüglich Ihrer Haut an Gesicht, Kopfhaut und Hals haben, sollten Sie nicht zögern, einen uns aufzusuchen. Eine frühzeitige Untersuchung kann Leben retten und die Behandlung vereinfacht sich erheblich.
Diagnose von Gesichtshauttumoren
In unserer spezialisierten Klinik setzen wir auf fortschrittliche Diagnoseverfahren, um Hauttumore schnell und präzise zu identifizieren.
Wenn ein Gesichtshauttumor diagnostiziert wird, legen wir gemeinsam mit Ihnen einen individuellen Behandlungsplan fest, der sich nach der Art des Tumors und dem Stadium der Erkrankung richtet.
In einem frühen Stadium ist in aller Regel die chirurgische Entfernung empfohlen. Als ausgewiesene Spezialisten für chirurgische Eingriffe in diesem sehr sensiblen Bereich, haben wir in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie den Erhalt und die ästhetisch-funktionelle Wiederherstellung Ihres Gesichts zum Ziel, damit die entstehende Narben möglichst unauffällig liegen und die ästhetischen Einheiten des Gesichts gewahrt werden können.
Warum die frühzeitige Diagnose so wichtig ist
Die frühzeitige Diagnose und Behandlung von Gesichtshauttumoren ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Heilungschancen zu maximieren. Hauttumore, die frühzeitig erkannt werden, können in den meisten Fällen vollständig entfernt werden, ohne dass größere Narben oder bleibende Schäden entstehen. Auch die Prognose bei Melanomen und anderen bösartigen Tumoren ist bei einer frühen Behandlung deutlich besser.
Prävention von Gesichtshauttumoren
- Obwohl Hauttumore nicht immer verhindert werden können, gibt es präventive Maßnahmen, die das Risiko senken können:
- Sonnenschutz: Tragen Sie täglich einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor auf, insbesondere bei längeren Aufenthalten im Freien.
- Vermeidung von Sonnenbränden: Achten Sie darauf, Sonnenbrände zu vermeiden, da diese das Risiko von Hautkrebs erhöhen.
- Regelmäßige Hautkontrollen: Untersuchen Sie Ihre Haut regelmäßig auf Veränderungen. Wenn Sie Veränderungen feststellen, lassen Sie diese umgehend ärztlich abklären.
- Schutzkleidung: Tragen Sie Hüte und schützende Kleidung, um sich vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
Gesichtshauttumore sind häufig, aber mit der richtigen Vorsorge und einer frühzeitigen Behandlung können sie in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden. In unserer Klinik bieten wir Ihnen eine umfassende Beratung, Diagnose und Behandlung â maßgeschneidert auf Ihre Bedürfnisse und Ihre Gesundheit. Wenn Sie Veränderungen an Ihrer Haut bemerken oder eine Beratung wünschen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir helfen Ihnen gern, Hauttumore rechtzeitig zu erkennen und Ihnen eine passende Behandlung anzubieten.