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Nachsorge des Empfängers

Die Basis-Nachsorge nach der Transplantation erfolgt durch den Patienten selbst. Dazu gehören, besonders in der Anfangsphase, die regelmäßige Messung und Dokumentation des morgendlichen Körpergewichts, der täglichen Urinmenge sowie des Blutdrucks.

Darüber hinaus sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen durch den betreuenden Arzt erforderlich – anfangs zwei Mal wöchentlich, später in der Regel einmal monatlich.

Zur Nachsorgeuntersuchung gehören:

  • Kontrolle der Nierenfunktion (Kreatinin, Harnstoff im Serum)
  • Kontrolle des Blutbildes
  • Kontrolle der immunsuppressiven Therapie
  • Urinuntersuchung auf Blut, Eiweiß und Infektionszeichen
  • Blutdruckmessung und -einstellung
  • evtl. Ultraschalluntersuchung des Transplantates

Nach der Transplantation ist i.d.R. eine lebenslange Medikamenteneinnahme notwendig, um die Immunreaktionen des Empfängers gegen das Transplantat zu unterdrücken. Die Dosierung der Immunsuppressiva wie z.B. Ciclosporin (Sandimmun®), Mycophenolat-Mofetil (CellCept®) und Tacrolimus (Prograf®) muss durch regelmäßige Spiegelkontrollen überprüft werden. Viele Medikamente (auch rezeptfreie) haben Wechselwirkungen mit den Immunsuppressiva. Medikamentenänderungen dürfen deshalb nur nach Rücksprache mit einem Spezialisten erfolgen.

Durch die notwendige immunsuppressive Dauertherapie ergibt sich ein etwas erhöhtes Infektionsrisiko. Insbesondere in den ersten Wochen und Monaten nach der Transplantation sind daher Infektionsquellen wie größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Eine gesunde Lebensweise, körperliche Aktivität und ausreichend Schlaf helfen ebenso. Bei Anzeichen einer Infektion muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Mögliche Anzeichen können sein:

  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Abgeschlagenheit
  • Schüttelfrost
  • Brennen beim Wasser lassen

Bei rechtzeitiger adäquater Therapie können Infektionen gut behandelt werden.

Besonders in den ersten Wochen nach der Transplantation kann es trotz regelmäßiger Einnahme der Immunsuppressiva zu einer Abstoßungsreaktion kommen. Mögliche Hinweise auf eine beginnende Abstoßungsreaktion können sein:

  • Allgemeines Unwohlsein
  • Nachlassen der Urinausscheidung und Anstieg des Körpergewichtes
  • Schmerzen oder ein Spannungsgefühl im Transplantat
  • Erhöhte Körpertemperatur
  • Blutdruckanstieg

Bei Auftreten eines dieser Symptome muss sofort der betreuende Arzt aufgesucht werden. Die Interdisziplinäre Notaufnahme – INA  steht auch rund um die Uhr zur Verfügung.

Bei regelmäßig durchgeführter Nachsorge werden Abstoßungsreaktionen aber generell vor dem Auftreten klinischer Symptome erkannt. Zur Therapie einer Abstoßungsreaktion stehen heute mehrere wirksame Medikamente zur Verfügung, sodass eine Abstoßungskrise überwunden werden kann.