COSS - Cooperative OsteoSarkom Studiengruppe
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Was ist die Cooperative OsteoSarkom Studiengruppe?

Die Behandlung junger Patienten mit bösartigen (malignen) Knochentumoren erfolgt im Rahmen multinationaler, prospektiver Therapiestudien. Aus deutschsprachigen Ländern werden die meisten Kinder und Jugendlichen und auch viele Erwachsene nach Therapieprotokollen der „Cooperativen Osteosarkomstudiengruppe“ COSS behandelt. Die Studien der Cooperativen Osteosarkomstudiengruppe rekrutieren seit 1977 Patienten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und zuletzt auch aus Ungarn und Tschechien mit Osteosarkomen oder biologisch verwandten Knochentumoren. Aktuell wird sowohl jüngeren Patienten als auch älteren Patienten eine Teilnahme am COSS-Register angeboten.

Die Teilnahme an einem Patientenregister sowie eine genaue Dokumentation des Krankheitsverlaufs sind zur Qualitätskontrolle und zum wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn wichtig. Neben der Erfassung der Krankheitsdaten werden den teilnehmenden Kliniken von der Cooperativen Osteosarkomstudiengruppe konsilarische Beratungen zur Chemotherapie und Lokaltherapie durch ein Team von Spezialisten (Onkologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, Chirurgen, Orthopäden, Pathologen und anderen Fachrichtungen) angeboten.

Die Studienzentrale in Stuttgart besteht aus dem Studienleiter, den Studienärzten und den Datenmanagern (medizinische Dokumentare). Für jedes teilnehmende Land gibt es einen nationalen Koordinator.

Aufgabenschwerpunkt der Studienzentrale liegt, wie schon oben erwähnt, in der Planung und konzeptionellen Vorbereitung von Studien und Registern, der Dokumentation der Patientenverläufe, Datenverwaltung, Konsiliartätigkeit, Auswertung und Publikation von Studienergebnissen.

Die mit Grundsatzentscheidungen betraute, aus internationalen Experten zusammengesetzte Studienkommission, tritt in regelmäßigen Abständen zusammen und ist in alle konzeptionellen Entscheidungen eingebunden.

Seit Gründung der COSS-Studiengruppe der GPOH wurden wichtige Einrichtungen zur Qualitätssicherung geschaffen. Neben der Studienzentrale selbst sind dies sind im Wesentlichen die Referenzpathologie (zur Diagnosesicherung), die Referenzradiologie (zur Sicherung der Erkrankungsausbreitung), die Referenzchirurgie und Referenzstrahlentherapie (zur Planung der Lokaltherapie).  Für alle registrierten Patienten wird den Ärzten der behandelnden Kliniken die konsiliarische Beratung angeboten, in welche die besonders geschulten Experten der o.g. Einrichtungen eingebunden sind.

Die COSS Studiengruppe steht in engem Austausch mit internationalen Osteosarkomgruppen wie zum Beispiel der Childrens Oncology Group (COG), der Scandinavian Sarcoma Group (SSG), der Italian Sarcoma Group (ISG) und der European Osteosarcoma Intergroup (EOI). Um die Osteosarkom-Forschung noch weiter voranzubringen, wurde 2022 die europäische Forschungsinitiative FOSTER (Fight OsteoSarcoma Through European Research) ins Leben gerufen, einem Konsortium, an dem sich fast 300 Forschungseinrichtungen aus 19 Ländern beteiligen, darunter auch die COSS-Studiengruppe am Klinikum Stuttgart. FOSTER besteht aus mehreren Teilprojekten. Jedes dieser Teilprojekte zielt darauf ab, unterschiedliche Fragen zu Osteosarkomen zu beantworten und Lücken in der aktuellen Forschung zu identifizieren. COSS ist außerdem Teil des European Reference Network (ERN) for rare or low prevalence complex Diseases. Außerdem besteht eine enge Abstimmung mit den Spätfolgenstudien der GPOH und dem Kinderkrebsregister.

Ziel der COSS ist die Optimierung und Standardisierung der Diagnostik, Behandlung und Nachsorge von Patienten mit Osteosarkomen. Dies soll erreicht werden durch:

  • Prospektive, multizentrische, randomisierte, multinationale Studien
  • Leitliniengerechte, qualitätsgesicherte Behandlung aller Patienten
  • Optimierung der Kooperation zwischen verschiedenen Fachrichtungen wie Onkologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizinern, Pathologen, Grundlagenforschern, Statistikern und anderen
  • Sicherung der Diagnose durch die Referenzpathologen
  • Sicherung des Ausbreitungsstadiums durch die COSS-Referenzradiologen bei Bedarf
  • Konsultationsdienstleistung durch die Studienzentrale bei Bedarf
  • Erfassung von Folgen der Therapie wie Fertilitätsstörungen, Spättoxizitäten, sekundäre Neoplasien
  • Entwicklung evidenzbasierter Nachsorgeempfehlungen
  • Untersuchungen zur Lebensqualität
  • Unterstützung von Selbsthilfegruppen

Die Aktivitäten der COSS-Studiengruppe sind Teil der Projekte der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH).

Die Projekte der COSS-Studiengruppe werden unterstützt durch:

Jede Untersuchung am Menschen zur Entdeckung oder Überprüfung klinischer, pharmakologischer und /oder anderer pharmakodynamischer Wirkungen eines Prüfpräparates und/oder zur Erkennung unerwünschter Wirkungen eines Prüfpräparates und/oder zur Ermittlung der Resorption, Verteilung, des Metabolismus und der Ausscheidung eines Prüfpräparates mit dem Ziel, dessen Unbedenklichkeit und/oder Wirksamkeit nachzuweisen. Die Begriffe „klinische Prüfung“ und „klinische Studie“ sind Synonyme.

(Quelle: ICH- GCP)

Mehr als 90 Prozent aller Kinder mit Krebserkrankungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden im Rahmen sogenannte Therapieoptimierungsstudien behandelt. Innerhalb dieser klinischen Studien werden die Kinder für ihre jeweilige Erkrankung nach einheitlichen Therapieplänen behandelt, die von einer Expertengruppe in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, auf der Grundlage bislang durchgeführter Studien und neuen Erkenntnissen der Wissenschaft, entwickelt werden. Das Ziel dieser Studien ist die fortlaufende Verbesserung der Diagnostik und Behandlung, um für jede Erkrankung und ihre verschiedenen Risikogruppen die bestmögliche Therapie zu finden, welche die besten Heilungsraten erzielt und gleichzeitig die Nebenwirkungen und Langzeitfolgen verringert. Innerhalb dieses Optimierungsprozesses wird meist eine Standardtherapie mit zusätzlich zur Standardtherapie verabreichten Behandlung verglichen. Jede Studie wird von einer Studienzentrale aus geleitet, die das Kompetenzzentrum der Erkrankung darstellt und für Konsilaranfragen zur Verfügung steht.

Seit 1977 entwickelt die von Kurt Winkler begründete Cooperative Osteosarkomstudiengruppe (COSS) Konzepte und führt multizentrische Therapieoptimierungsstudien für die Behandlung von Osteosarkomen in Deutschland durch. Die COSS ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gesellschaft für pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH), der Arbeitsgemeinschaft Knochentumoren, des Wiener Knochengeschwulstregisters und des Schweizerischen Institutes für angewandte Krebsforschung.

Patientenanfragen oder medizinische Anfragen erfolgen in der Regel über die behandelnde Klinik. Um eine individuelle Behandlungsempfehlung geben zu können benötigen wir insbesondere ein Anschreiben mit einer genauen Fragestellung, aktuelle Arztbriefe, eine Übersicht der bisher verabreichten Therapieübersicht und ggf. die Bildgebung in elektronischer Form mit den dazugehörigen schriftlichen Befunden (inkl. Ausgangsbildgebung). Vielen Dank für Ihre Mitarbeit und Ihr Verständnis.

Kontakt

Pädiatrie 5 (Onkologie, Hämatologie, Immunologie)
Cooperative Osteosarkom Studiengruppe (COSS)
Kriegsbergstraße 62
D - 70174 Stuttgart

Tel.: +49-(0)711-278-73881  /-72754
Fax: +49 711 2787-3882
coss@klinikum-stuttgart.de