Lymphome
Lymphome sind bösartige Erkrankungen des lymphatischen Systems. Da das lymphatische System ein flüssiges System ist, das durch den gesamten Körper zirkuliert, können lymphatische Neubildungen grundsätzlich in jedem Organ auftreten.
Am häufigsten betroffen sind jedoch die Lymphknoten, das Knochenmark und die Milz. Eine Einteilung erfolgt zunächst in das sogenannte Hodgkin-Lymphom und die große heterogene Gruppe der Non-Hodgkin-Lymphome.
Das Hodgkin-Lymphom ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems. Es tritt vor allem bei jungen Erwachsenen um das 25. Lebensjahr auf, sowie ab dem 65. Lebensjahr. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Zumeist entsteht es in einem einzelnen Lymphknoten, von wo es sich auf andere Lymphknotenregionen sowie andere Organe ausbreiten kann. Anhand des Stadiums und der Bestimmung gewisser bekannter Risikofaktoren wird die Therapie festgelegt. Chemotherapie und Strahlentherapie sind wirksame Behandlungsoptionen. In vielen Fällen kommt auch beides zum Einsatz. Das Hodgkin-Lymphom ist mit den aktuellen Therapiemöglichkeiten gut heilbar geworden. Auch bei einem Rezidiv, also dem erneuten Auftreten der Erkrankung, ist das Hodgkin-Lymphom oft noch gut behandel- und auch heilbar.
Die Non-Hodgkin-Lymphome sind eine sehr heterogene Gruppe verschiedener bösartiger Erkrankungen des lymphytischen Systems. Je nachdem, ob die Erkrankung aus den B- oder T-Lymphozyten hervorgeht, unterscheidet man zunächst die B- und T-Zell-Lymphome voneinander. Beide Subgruppen werden dann in eine Vielzal von weiteren, unterschiedlichen Erkrankungen untergliedert, die sich unter Umständen in der Prognose und der Behandlung erheblich unterscheiden können.
Klinisch relevant ist die Zuordnung zu den hochmalignen oder niedrigmalignen (indolenten) Lymphomen. Während die hochmalignen Lymphome oft ein sehr rasches und aggressives Wachstum zeigen, zeichnen sich die indolenten Formen in der Regel durch einen schleichenden, oft über viele Jahre unbemerkten Verlauf aus.
Hochmaligne Lymphome führen unbehandelt in kurzer Zeit zum Tod des Patienten und müssen immer behandelt werden, sind dann aber in den meisten Fällen gut heilbar. Die Therapie besteht aus einer sogenannten kombinierten Chemo-Immuntherapie, ggf. kommt auch noch die Strahlentherapie zum Einsatz. Beim Wiederkehren der Erkrankung (Rezidiv) wird oft die Hochdosischemotherapie und autologe Stammzemmtransplantation (s.u.) eingesetzt. Damit ist die Erkrankung oft auch noch im Rezidivfall heilbar.
Im Gegensatz dazu muss ein indolentes Lymphom in der Regel nur bei Auftreten von Beschwerden behandelt werden. Indolente Lymphome gelten in den meisten Fällen als nicht heilbar, in frühen Stadien kann eine Heilung durch den Einsatz einer Strahlentherapie erreicht werden. In den fortgeschrittenen Stadien ist das zwar nicht mehr möglich, jedoch muss eine Behandlung erst bei Auftreten von Beschwerden erfolgen und viele Patienten bleiben trotz der Erkrankung zunächst über Jahre beschwerdefrei. Außerdem sind die Erkrankungen in den meisten Fällen mit den heutigen vielfältigen Therapiemethoden sehr gut behandel- und kontrollierbar, bei sehr guter Lebensqualität für die Patienten.