Klinik für Suchtmedizin und Abhängiges Verhalten
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Sexualisierter Substanzkonsum und Chemsex

Sprechstunde für Betroffene und Angehörige

Das primäre Ziel des Angebots ist es, eine Beratung zu Chems (chemischen Substanzen) und Sexualität anzubieten. In diesem Angebot soll eine Aufklärung über die Risiken von dem Konsum von Substanzen und Sexualität aufgeklärt werden sowie eine individualisierte Begleitung bei der Entwicklung von neuen Perspektiven und Zielen ermöglicht werden. Außerdem soll durch das Angebot eine Unterstützung bei der Alltagsbewältigung stattfinden.

  • Sie Substanzen zum Sex konsumieren.
  • Sie dabei die Risiken reduzieren möchten.
  • Sie sich über Substanzen wie GBL, Crystal, 3MMC/Mephedron informieren möchten.
  • Sie sich Sorgen über Ihren Konsum machen und/oder dieser sich verändert hat.
  • Sie darüber sprechen möchten, dass Ihr Konsum Ihr Sex(Er-)Leben verändert hat.

Um ihr Anliegen und Ihre Fragen zu besprechen und Sie zu beraten, bieten wir Ihnen eine angenehme und vertrauensvolle Atmosphäre, in einem LGBTQIA+ freundlichen Team.

Das Angebot beinhaltet eine medizinisch-medikamentöse und therapeutische Begleitung mit der Möglichkeit zu Einzel-, Paar- und Familiengesprächen. Das Angebot soll eine integrierte Versorgung über alle Behandlungsbereiche  ermöglichen: von der ambulanten Behandlung/ Beratung bis hin zu teil-/vollstationären Aufenthalten und der Möglichkeit zur Weitervermittlung in eine Anschlussbehandlung/ Rehabilitation sowie auch Beratung und Unterstützung in Notlagen oder akuten Krisen.

Zusätzlich besteht die Möglichkeit ein spezifisches, ambulantes Gruppenangebot in Anspruch zu nehmen.

Sie finden uns in der Suchtmedizinischen Ambulanz der Klinik für Suchtmedizin und Abhängiges Verhalten, Türlenstraße 22, 70191 Stuttgart.

Eine Terminvereinbarung ist über die Mail-Adresse: chemsex@klinikum-stuttgart.de möglich.

Vereinbaren Sie jetzt Ihren Beratungstermin

E-Mail: chemsex@klinikum-stuttgart.de

Beratungsstelle
Türlenstraße 22
70191 Stuttgart
Haltestelle: Stadtbibliothek (Handwerkskammer)

FAQs Chemsex

Chemsex ist ein Begriff, der durch den Sozialarbeiter David Stuart geprägt wurde. Chemsex beschreibt den Konsum von Substanzen in Zusammenhang mit Sex, insbesondere bei Männern, die Sex mit Männern haben. Synonym verwendete Begriffe sind High & Horny und Party & Play.

Die häufigsten Substanzen, welche im Zusammenhang mit Chemsex konsumiert werden, sind Amphetamine wie Crystal Meth (Tina) und MDMA (Ecstasy, Molly), GBL/GHB (auch bekannt als K.O.-Tropfen, Liquid Ecstasy oder Gina), Mephedron (3MMC/ 4MMC, Meow Meow), Ketamin und auch Poppers.

Chemsex birgt verschiedene Risiken, welche den Betroffenen meist erst im Verlauf klar werden.

Zu den häufigsten Risiken gehören unter anderem: Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten, Überdosierung von Substanzen, Entwicklung von Abhängigkeitserkrankungen oder anderen psychischen Erkrankungen.

Es gibt verschiedene Dinge, an denen Sie erkennen können, ob Sie betroffen sind.

Möglicherweise konsumieren Sie Substanzen zum Sex und haben bemerkt, dass es vor allem um die Substanzen wie GBL, Crystal, 3MMC/Mephedron geht. Möglicherweise machen Sie sich Sorgen um ihren Konsum, weil dieser zugenommen hat und sie dadurch Sex auch anders wahrnehmen. Falls ja, können Sie sich gerne bei uns melden.

Zunächst kann man sich unverbindlich über die Mailadresse chemsex@klinikum-stuttgart.de melden. Wir melden uns mit Terminvorschlägen zurück und es findet ein Beratungsgespräch statt, bei dem geklärt wird, ob eine Problematik vorliegt und wie eine individuelle Unterstützung aussehen kann.

Der Sozialarbeiter David Stuart hat eine Anleitung für die Erste Hilfe in Chemsex Notfällen entwickelt – diese wurde von der deutschen Aidshilfe übersetzt:

Material bestellen | Deutsche Aidshilfe

Prinzipiell gilt:

1.      Drug-Checking und Safer Sex vermeidet Notfälle

2.      Im Notfall Ruhe bewahren – und im Zweifel immer die 112 verständigen

3.      Teilnehmer in Not nicht alleine lassen und beruhigen

4.      Gefahrenquellen immer rasch entfernen – z.B. offene Nadeln

5.      Auf andere Teilnehmer achten – die Toleranz von Substanzen ist bei jedem unterschiedlich. Wenn jemand nicht einwilligen kann, kann er auch keinen einvernehmlichen Sex haben. 

Wichtig sind die Fragen: Verhält sich jemand auffällig ruhig oder unruhig? Ist die Sprache verwaschen? Verändert sich die Atmung oder das Bewusstsein? Ist er noch erweckbar?

Falls etwas auffällig ist oder Sorgen bereitet: in die stabile Seitenlage bringen (auf die Seite legen, Kopf auf ausgestrecktem Arm stabilisieren und überstrecken, damit die Atemwege frei sind) und den Rettungsdienst unter 112 verständigen

6.      Falls keine Atmung mehr zu erkennen ist -  mit Herzdruckmassage beginnen und fortsetzen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes