Zertifiziertes Zentrum für Gynäkologische Krebserkrankungen
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Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)

Das Ovarialkarzinom gilt als dritthäufigste Krebserkrankung der weiblichen Geschlechtsorgane.

Da die Erkrankung, die familiär gehäuft auftritt, meist sehr lange ohne Symptome bleibt, wird sie oft erst spät entdeckt. Das hat zur Folge, dass die Prognose, also die langfristigen Heilungschancen oft schlecht sind. Im Durchschnitt sind die betroffenen Frauen 65 Jahre alt.

Beim Ovarialkarzinom gibt es keine effektive Untersuchung zur Früherkennung.

Bei Verdacht auf Eierstockkrebs wird zur weiteren Abklärung eine allgemeine gynäkologische Untersuchung meist durch einen transvaginalen Ultraschall ergänzt. Damit lässt sich ein vergrößerter Eierstock feststellen. 

Auch bei Eierstockkrebs entscheidet das Krankheitsstadium über die Therapie. Ist der Tumor auf die Eierstöcke begrenzt, liegt ein Stadium I vor. Als Stadium II wird bezeichnet, wenn sich der Tumor bereits im Becken ausgebreitet hat. Stadium III bedeutet, dass der Tumor bereits in anderen Körperregionen Absiedlungen, also Metastasen gebildet hat.

Bei sehr kleinen Tumoren, die nur einen Eierstock betreffen, ist es möglich, nur diesen Eierstock zu operieren. Durch den Erhalt eines Eierstocks und der Gebärmutter kann sich die betroffene Frau in diesen Fällen unter Umständen auch noch einen Kinderwunsch erfüllen.

Häufiger jedoch ist eine Entfernung beider Eierstöcke, der Gebärmutter und eines Teils des Bauchfells erforderlich, um eine Heilung zu erzielen. Bei größerer Tumorausbreitung ist es wichtig, das Tumorgewebe komplett zu entfernen. Dazu muss der möglichst erfahrene Operateur während der Operation den gesamten Bauchraum nach verdächtigem Gewebe absuchen. Je nach Bedarf werden Bauchchirurgen oder Urologen hinzugezogen, wenn Darm, Blase oder Harnleiter betroffen sind. Deshalb sollten Ovarialkarzinome nur in spezialisierten gynäkologischen Krebszentren, wie dem des Klinikums Stuttgart, behandelt werden, in dem eine solche interdisziplinäre Zusammenarbeit möglich ist. 

In den meisten Fällen schließt sich beim Eierstockkrebs an die Operation eine Chemotherapie an, um eventuell vorhandene kleinste Tumorreste und Metastasen zu behandeln.

Nach der Therapie des Eierstockkrebses werden engmaschige Nachsorgeuntersuchungen empfohlen.

In den ersten drei Jahren sollten sich betroffene Frauen alle drei Monate untersuchen lassen. In den folgenden zwei Jahren wird der Rhythmus auf halbjährliche Untersuchungen reduziert. Danach gilt eine jährliche Untersuchung als ausreichend.

Neben der gynäkologischen und der Ultraschalluntersuchung werden dabei Tumormarker bestimmt, die auf erneute Tumoraktivitäten hindeuten.