Zertifiziertes Zentrum für Gynäkologische Krebserkrankungen
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Schamlippenkrebs (Vulvakarzinom)

Das Vulvakarzinom ist eine Krebserkrankung der äußeren Geschlechtsteile der Frau. Die auch als Schamlippenkrebs bezeichnete bösartige Erkrankung ist vergleichsweise selten. Pro Jahr erkranken in Deutschland zwei von 100.000 Frauen an einem Vulvakarzinom. Die meisten Patientinnen, bei denen Schamlippenkrebs diagnostiziert wird, sind älter als 60 Jahre. 

In vielen Fällen erkranken die Frauen zunächst an einer Zellveränderung der Schamlippen, aus der sich dann der Schamlippenkrebs entwickelt. Dennoch sind Ursachen und Risikofaktoren für diese Krebsart noch weitgehend unbekannt. Die weitverbreiteten Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV) werden auch hier als eine mögliche Ursache genannt. 

Da das Vulvakarzinom zu den seltenen Krebserkrankungen zählt, sollte die Behandlung in einem spezialisierten Zentrum für Gynäkologische Krebserkrankungen erfolgen, das über ausreichende Erfahrung in der Behandlung des Schamlippenkrebses verfügt.

Vor allem im Frühstadium der Erkrankung ist eine Diagnose oft schwierig, da aussagekräftige Symptome fehlen.

Im späteren Stadium können Symptome wie Juckreiz, Hautbeläge und dunkle Hautveränderungen, Feigwarzen, Erhebungen und nicht heilende Risse auf einen Schamlippenkrebs hindeuten. Zur weiteren Diagnostik können Ultraschall, Röntgen und die Computertomographie herangezogen werden. Eine verlässliche Aussage über das Vorliegen eines Vulvakarzinoms und über das Erkrankungsstadium ist mit einer Gewebeentnahme, einer sogenannten Biopsie, und der anschließenden feingeweblichen Untersuchung (Histologie) möglich.

Vorstufen des Vulvakarzinoms lassen sich noch gut mit dem Laser behandeln. Das Aussehen der Vulva wird dadurch nicht verändert.

Bei fortgeschrittener Erkrankung ist eine operative Entfernung der von der Krebserkrankung betroffenen Schamlippen-Anteile, eine sogenannte Vulvektomie, erforderlich. Hat sich der Tumor schon sehr weit ausgebreitet, kann eine radikale Vulvektomie nötig sein, bei der die Schamlippen komplett entfernt werden.

Nach einer teilweise oder vollständigen Entfernung der Schamlippen kann das Aussehen der Vulva mit plastisch-rekonstruktiven Operationsverfahren wiederhergestellt werden.

Voraussetzung ist eine R0-Resektion, also die vollständige Entfernung des Tumors. Anschließend wird die Vulva zum Beispiel mit Hautlappenplastiken rekonstruiert.

Nach der Therapie des Vulvakarzinoms werden engmaschige Nachsorgeuntersuchungen empfohlen. In den ersten drei Jahren sollten sich betroffene Frauen alle drei Monate untersuchen lassen. In den folgenden zwei Jahren wird der Rhythmus auf halbjährliche Untersuchungen reduziert. Danach gilt eine jährliche Untersuchung als ausreichend.