Gutartige Prostatavergrößerung – Prostata-Embolisation
Prostataarterienembolisation (PAE) bei benigner Prostatahyperplasie
Die Prostata („Vorsteherdrüse“) umschließt die Harnröhre unmittelbar unterhalb der Blase. Sie leitet die Samenflüssigkeit („Ejakulat“) in die Harnröhre und produziert einen Teil davon. Die benigne, also gutartige, Prostatahyperplasie (BPH; Vergrößerung der Prostata durch Gewebsvermehrung) betrifft mit zunehmendem Alter eine Vielzahl von Männern. Oftmals geht mit der Größenzunahme eine Einengung der Harnröhre einher. Dies kann zu Beschwerden beim Wasserlassen mit Symptomen wie verminderter Urinmenge, häufigerem und auch zunehmend nächtlichem Harndrang sowie mitunter plötzlichem, unkontrollierbarem Drang Wasser zu lassen führen. Langfristig ist auch eine Nierenschädigung durch einen Harnaufstau bei unvollständiger Entleerung möglich.
Therapie
Die Therapiemöglichkeiten reichen von Medikamenten im frühen Stadium bis hin zur operativen Versorgung, zum Beispiel mittels TUR-P (Transurethrale Resektion der Prostata). Hierbei werden mittels durch die Harnröhre des Penis vorgeschobenem chirurgischem Instrumentarium die an die Harnröhre grenzenden Anteile der Prostata abgetragen.
Prostataarterienembolisation (PAE)
Seit über zehn Jahren ist die Embolisation der Arterien der Prostata eine erprobte und in ihrer Wirksamkeit in Studien wissenschaftlich belegte minimalinvasive Behandlungsalternative. Im Rahmen der Prostataembolisation wird nach sorgfältiger lokaler Betäubung über ein Gefäß in der Leiste ein weniger als 2 Millimeter dünner Katheter bis in die kleinen Seitenäste der Beckengefäße vorgeschoben, welche die Prostata versorgen. Mittels Einschwemmung winziger Kügelchen („Mikrosphären“) können diese Seitenäste anschließend teilweise verschlossen („embolisiert“) werden. Die Blutversorgung der Prostata insgesamt bleibt erhalten. Sie wird allerdings soweit reduziert, dass ein Schrumpfungsprozess der Drüse einsetzt. Hierdurch wird die Verengung der Harnröhre durch die Prostata erheblich reduziert.
Vorteile der Prostataarterienembolisation
- minimalinvasiver Eingriff
- geringeres Risiko als bei einer Operation
- keine Vollnarkose
- kurzer stationärer Aufenthalt
- kein Risiko einer Inkontinenz
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auch geeignet für Patienten mit sehr großer Prostata und bereits erfolgter Dauerkatheterversorgung