Zentrum für Schilddrüsenkarzinome
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Nachsorge

Im Anschluss an Operation und Radiojodtherapie muss die nun fehlende eigene Schilddrüsenfunktion durch künstliche Schilddrüsenhormone ersetzt werden, die individuelle Hormoneinstellung erfolgt durch das Zentrum in enger Kooperation mit dem betreuenden Hausarzt.

Etwa sechs Monate nach einer Radiojodtherapie wird der Erfolg der Behandlung mit einer sogenannten Radiojoddiagnostik überprüft, die nochmals einen kurzen Aufenthalt auf der nuklearmedizinischen Station erforderlich macht. Dabei wird das erwünschte vollständige Verschwinden von Schilddrüsenzellen mittels einer erneuten diagnostischen Radiojodszintigraphie überprüft. Als weiterer Parameter wird regelhaft das Thyreoglobulin im Blut, ein Maß für die Anzahl von Schilddrüsenzellen im Organismus, bestimmt. Sind noch Schilddrüsenreste im Halsbereich oder jodspeichernde Metastasen vorhanden, wird ggf. eine weitere Radiojodtherapie angeschlossen. Sonst schließt sich eine meist lebenslange, risikoadaptierte Nachsorge mit regelmäßigen Kontrollen von Hormonsubstitution, Tumormarker Thyreoglobulin und Sonographie an. Je nach Risikoeinschätzung des individuellen Tumors (low oder high risk) gelten unterschiedliche Zeitintervalle für die Nachsorge sowie unterschiedliche Zielbereiche für den TSH-Wert bei der Dosierung der Schilddrüsenhormone. Außerdem wird bei Patienten mit hohem Risikoprofil die Nachsorge in den ersten fünf Jahren ggf. durch weitere stationäre Aufenthalte zur Radiojoddiagnostik ergänzt.

Die Heilungschancen bei papillären und follikulären Schilddrüsenkarzinomen sind im Allgemeinen sehr gut. Meist werden - bei entsprechend fachgerechter und individueller Behandlung - durchschnittliche 10-Jahres-Überlebensraten von über 90 Prozent angegeben. Als Prognosefaktoren gelten Patientenalter sowie Größe, Ausbreitung und histologische Differenzierung des Tumors; Lymphknotenmetastasen scheinen die Prognose nicht wesentlich zu beeinflussen. Wegen des erhöhten Rezidivrisikos ist eine konsequente Nachsorge in einem spezialisierten Zentrum äußerst wichtig.

Sonderform: Medulläre Schilddrüsenkarzinome