Perkutane Radiatio
In Ausnahmefällen ist bei Schilddrüsenkarzinomen eine Bestrahlung von außen (perkutane Bestrahlung) erforderlich.
Bei den sehr aggressiven anaplastischen Schilddrüsenkarzinomen ist nach einer weitestgehenden operativen Entfernung des Tumors die umgehende Einleitung einer perkutanen Bestrahlung und, wenn möglich, auch Chemotherapie Standard. Da diese Karzinome kein Jod speichern, hat die Radiojodtherapie hier allenfalls dann eine Bedeutung, wenn auch differenzierte Tumoranteile vorhanden sind. Die perkutane Bestrahlung hat aber immer Vorrang.
Bei differenzierten Schilddrüsenkarzinomen ist die Bestrahlung dann nötig, wenn nach Operation und Radiojodtherapie Tumorreste vorhanden sind, die kein Jod mehr speichern.
Die Klinik/MVZ für Strahlentherapie und Radioonkologie verfügt über drei Linearbeschleuniger modernster Bauart. Eine computertomographische Bestrahlungsplanung, auch unter Einsatz von PET, wird regelmäßig durchgeführt. Diese ermöglicht eine intensitätsmodulierte und bildgestützte Bestrahlung (IMRT/IGRT), auch als volumetrisch modulierte Rotationsbestrahlung (VMAT). So können die Tumorregion exakt erfasst und gesunde Organe bestmöglich geschont werden.
Die perkutane Bestrahlung wird meistens in einer Serie über 6-7 Wochen an jedem Arbeitstag der Woche durchgeführt. Eine Sitzung dauert ca. 15 Minuten. Die Behandlung kann üblicherweise ambulant erfolgen. Für eine manchmal erforderliche gleichzeitige Chemotherapie oder zur unterstützenden Behandlung (Supportivtherapie) verfügt die Klinik über zwei moderne Bettenstationen.