Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie für Ältere
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Bewegungsinsel

Tatkraft durch Begegnung und Bewegung

Bewegung und Sport ist sowohl zur Vorbeugung als auch zur Heilung von körperlichen und psychischen Erkrankungen von großer Bedeutung. Ein Großteil der Bevölkerung – sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche – bewegt sich jedoch viel zu wenig. Dabei profitieren Menschen jeden Alters, auch und gerade jene mit körperlichen Einschränkungen, von Bewegung, die neben Balance- und Muskelerhalt zur Alltagsbewältigung, Sturzvermeidung auch das Wohlbefinden und so insgesamt die Lebensqualität steigert. Der Heilungsprozess vieler chronischer Erkrankungen wird durch körperliche Bewegung unterstützt.

Als Wirkmechanismen dafür gelten unter anderem

  • Die Aktivierung biochemischer Belohnungsprozesse im Gehirn
  • Die Förderung sozialer Aktivitäten und der sozialen Interaktion
  • Die Steigerung körperlicher Beweglichkeit und des Gleichgewichts  
  • Erfahrung von Selbstwirksamkeit durch positive körperliche Erfahrungen verbessert die mentale Einstellung zur Krankheit

Regelmäßige körperliche Aktivitäten sind auch bei chronischen psychischen Erkrankungen ein wichtiges therapeutisches Element zur Stabilisierung und Steigerung von Gesundheit. Bewegung ergänzt die (medikamentöse) Therapie sinnvoll und stärkt die Leistungsfähigkeit.

Bewegung wirkt sich in dreierlei Weise positiv auf Körper, Geist und Lebensqualität aus:

Unabhängig vom Krankheitsbild reduziert Bewegung Stress im Körper und fördert Organfunktionen und die Schlafqualität. Grundsätzlich wirkt sich Bewegung unabhängig vom Alter günstig auf Konzentration und Gedächtnis sowie auf die emotionale und geistige Gesundheit aus. Auch verbessert sie das Selbstwertgefühl, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Ganz besonders für Menschen mit depressiven Störungsbildern, Angstzuständen oder schizophrenen Psychosen ist regelmäßige körperliche Aktivität für den Genesungsprozess wirksam, da diese nachweislich zu einer anhaltenden Verbesserung der Stimmungslage führt und langfristig ähnlich effektiv sein kann wie eine medikamentöse Therapie.

Auch auf das Gehirn wirkt sich körperliche Aktivität positiv aus. Dabei zeigen bereits kurze Aktivitäten eine Wirkung. Gedächtnisfunktionen wie Aufmerksamkeit und auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen werden gefördert, was beispielsweise das Risiko für eine Demenzerkrankung reduziert.

Regelmäßige Aktivitäten fördern den Erhalt von Muskeln und Bewegungsmustern sowie die Förderung von Beweglichkeit, Gleichgewicht und Kondition. Dies beugt Stürzen und Schmerzen vor und verbessert die Funktionalität im Alltag.

Durch die finanzielle Unterstützung von Porsche war es uns möglich, mit unserer „Bewegungsinsel“ ein spezielles Angebot zu entwickeln, das Begegnung und Bewegung miteinander verknüpft.

Die Bewegungsinsel ist klinikübergreifend für alle Patient:innen des Zentrum für Seelische Gesundheit sowie deren Angehörige nutzbar. Sie richtet sich sowohl an Patient:innen der Kinder- und Jugend- als auch der Gerontopsychiatrie und verfolgt damit bewusst einen intergenerationellen Ansatz. Über eine medizinische und therapeutische Behandlung hinaus bietet diese nicht nur eine sinnvolle Möglichkeit der Abwechslung im Krankenhausalltag, sondern auch eine abwechslungsreiche und aktivierende Freizeitgestaltung für Patient:innen und deren Angehörige. Für die Nutzung der Geräte ist es nicht zwingend notwendig, Sportbekleidung zu tragen, vielmehr ist die Nutzung auch mit bequemer Alltagskleidung und festem Schuhwerk gut möglich. Neben den Geräten finden Sie einen Stempelautomat und Stempelkärtchen, die Sie gerne nutzen können. Wie genau die Geräte anzuwenden sind, finden Sie jeweils in bebilderten Schildern neben den einzelnen Geräten.

Fünf Typen von Geräten stehen zur Verfügung

  • Der Beintrainer kräftigt die Beinmuskulatur und fördert die Beweglichkeit. Außerdem werden an dem Gerät Koordination und Ausdauer trainiert.
  • Der Schultertrainer trainiert die Beweglichkeit der Schultergelenke, massiert die Handflächen, fördert die Feinmotorik und die Koordination.
  • Das Sitzfahrrad kräftigt die Beinmuskulatur ohne die Gelenke zu belasten und stärkt die Ausdauer.
  • Der Rückentrainer fördert die Beweglichkeit der Wirbelsäule, lockert die Rückenmuskulatur und trainiert die Bauchmuskulatur. Außerdem massiert und entspannt er die Muskulatur der Beine.
  • Das Rücken-Massage-Gerät massiert und lockert die Rückenmuskulatur.

Wir laden alle dazu ein, die Geräte tatkräftig zu nutzen und wünschen viel Freude bei der Bewegung und Begegnung!

Wir bedanken uns für die finanzielle Unterstützung von